Im ersten Quartal 2021 schlug eine höhere Sterblichkeit - vor allem in den USA - mit 151 Millionen Euro zu Buche. Seit März gehe die Übersterblichkeit durch die Infektion aber deutlich zurück, sagte Finanzvorstand Clemens Jungsthöfel. Dadurch dürften vom zweiten Quartal an auch die Schäden schrumpfen. In der Schaden-Rückversicherung, in der Hannover Rück etwa für den Ausfall von Großveranstaltungen einstehen musste, sei Corona schon im ersten Quartal kein Thema mehr gewesen.

Zugleich steigen die Preise weiter. Bei den Neuverhandlungen der Verträge zum 1. April - vor allem in Japan - habe Hannover Rück im Schnitt Preiserhöhungen von 5,0 Prozent durchgesetzt, das Prämienvolumen stieg um 7,4 Prozent. Finanzchef Jungsthöfel geht nun für das Gesamtjahr von einem währungsbereinigten Anstieg der Bruttobeiträge um bis zu neun Prozent aus; bisher war von rund fünf Prozent die Rede. Im ersten Quartal stiegen die Beiträge währungsbereinigt um 17 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Der Nettogewinn kam nur um zwei Prozent auf 306 Millionen Euro voran.

"Das erste Quartal bildet eine solide Basis für die Ziele", sagte Vorstandschef Henchoz. Die Hannover Rück geht weiter von einem Nettogewinn von 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro aus, viele Analysten trauen ihr schon 1,3 Milliarden zu. Im vergangenen Jahr war der Gewinn um fast ein Drittel auf 883 Millionen Euro eingebrochen.

Die Großschäden gingen im ersten Quartal deutlich zurück, am stärksten schlug der Wintereinbruch im US-Bundesstaat Texas zu Buche, der viel Infrastruktur zerstörte und Hannover Rück mit 75 Millionen Euro belastete. Ein Großschaden von mehr als zehn Millionen Euro könnte auch der Einsturz einer Stadtbahn-Brücke in Mexiko-Stadt werden, wie Jungsthöfel sagte. Das Bauwerk, das mindestens 24 Menschen mit in den Tod riss, ist versichert, für genauere Schätzungen sei es zu früh. Die tagelange Blockade des Suez-Kanals durch die havarierte "Ever Given" werde für Hannover Rück dagegen aller Voraussicht nach kein Großschaden. Ohnehin sei fraglich, ob Transportversicherer dafür einstehen müssten. Es komme darauf an, ob der Schiffs-Stau und dessen Folgen für die Lieferketten als Transportschaden einzustufen seien, sagte der Hannover-Rück-Finanzchef.

rtr