Wegen des niedrigen Rheinpegels können Schiffe nicht voll beladen werden, Covestro muss Rohstoffe und Güter deshalb teurer mit Lastern und Zügen transportieren. Zudem belasteten der Konkurrenzdruck und Rückstellungen für den geplanten Stellenabbau.

Anleger reagierten verschnupft: Die Aktien von Covestro fielen um mehr als elf Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 49,53 Euro. Das ist der größte Kursrutsch seit dem Börsengang 2015.

Covestro hatte Ende Oktober bei der Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal seine Ergebnisprognose noch bekräftigt, nachdem der Vorstand im Sommer die Ziele sogar angehoben hatte. Das Unternehmen rechnet nun für 2018 mit einem Mengenwachstum im Kerngeschäft im unteren einstelligen Prozentbereich. Bislang war der Vorstand von einem Mengenwachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Trotz der Belastung durch den niedrigen Rheinpegel erwartet Covestro im laufenden Quartal ein leichtes Mengenwachstum im Kerngeschäft.

Der Kunststoffhersteller litt im vergangenen Jahresviertel bereits unter einem schwierigen Marktumfeld; das Betriebsergebnis lag mit 859 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Der Vorstand zückte deshalb den Rotstift: Bis Ende 2020 sollen bei der ehemaligen Bayer-Tochter weltweit rund 900 Stellen wegfallen, davon rund 400 in Deutschland, etwa in Verwaltungs- und Zentralbereichen. Bis spätestens 2021 werden Kosteneinsparungen von rund 350 Millionen Euro im Jahr angestrebt.