Bisher war der Dax-Konzern von einem positiven Betriebsergebnis unter dem Vorjahreswert ausgegangen. Das Ebit war 2019 allerdings wegen der schwachen Autokonjunktur und hohen Lasten des Dieselskandals um gut 60 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro eingebrochen.

Im dritten Quartal war der operative Gewinn wegen der Markterholung, vor allem in China, und Kosteneinsparungen um 14 Prozent auf 3,07 Milliarden Euro gestiegen. Diese Dynamik aus Märkten und Kostensenkungen würde auch im vierten Quartal erwartet. Voraussetzung der Prognose ist allerdings, "dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf den wichtigsten Märkten weiter normalisieren und es insbesondere zu keinen neuerlichen Rückschlägen infolge der COVID-19-Pandemie kommt." Bei diesem Szenario würde Mercedes-Benz Pkw und Vans eine um Sonderfaktoren bereinigte Umsatzrendite von 4,5 bis 5,5 Prozent erreichen. Im dritten Quartal betrug sie 9,4 Prozent, weil der Autobauer nicht nur Kosten senkte, sondern auch bessere Preise durchsetzen konnte.

"Mit diesem Schwung sind wir auf dem richtigen Weg, um unser Geschäft wetterfester zu machen", erklärte Finanzchef Harald Wilhelm. "Die Transformation von Daimler ist allerdings ein Langstreckenrennen. Wir halten das Tempo weiter hoch - fokussiert und mit hoher Disziplin." Der Konzern will im Pkw-Geschäft Fixkosten, Investitionen und Entwicklungsausgaben bis Mitte des Jahrzehnts um ein Fünftel senken und Personal abbauen. Die Rendite soll damit auf bis zu zehn Prozent gesteigert werden.

Der Geschäftseinbruch durch die Corona-Krise konnte im dritten Quartal etwas ausgebügelt werden. Nach neun Monaten liegt der Umsatz mit 125,6 Milliarden Euro noch 14 Prozent unter Vorjahr. Der Absatz von Pkw, Vans und Nutzfahrzeugen sackte um ein Fünftel ab auf 2,4 Millionen Fahrzeuge. Während die Pkw-Marke mit dem Stern im dritten Quartal ein kleines Plus schaffte, leidet Daimler Trucks noch unter starken Einbußen. Das Konzernergebnis schnellte im dritten Quartal um knapp ein Fünftel nach oben. Nach neun Monaten verdiente Daimler unter dem Strich mit 420 Millionen Euro aber noch immer 85 Prozent weniger als im Vorjahr.

rtr