Mit insgesamt 68 Milliarden Euro verfügbarer Finanzmittel sei der Autobauer aber für mehrere Monate einer wirtschaftlichen Eiszeit gewappnet. Der wirtschaftliche Schock durch die Corona-Pandemie radierte den Nettogewinn bei Daimler im ersten Quartal fast aus. Das auf die Aktionäre entfallende Konzernergebnis belief sich auf 94 Millionen Euro im Vergleich zu gut zwei Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Das Ergebnis je Aktie betrug damit noch neun Cent.

Daimler hatte mit vorläufigen Zahlen bereits vergangene Woche über die verheerenden Folgen der Corona-Krise informiert. Das Betriebsergebnis rutschte von Januar bis März um fast 80 Prozent auf 617 Millionen Euro ab. Den ursprünglichen Jahresausblick kippten die Schwaben ebenso wie zuvor schon der Wolfsburger Rivale Volkswagen. Jetzt erwartet der Stuttgarter Dax-Konzern an den Pkw- und Nutzfahrzeugmärkten weltweit einen deutlichen Absatzrückgang. Das Prognosehaus IHS Markit schätzt, dass der Pkw-Absatz weltweit in diesem Jahr um gut ein Fünftel sinken wird. Umsatz, Absatz und Betriebsergebnis im Gesamtjahr erwartet Daimler unter Vorjahr. Auch für 2021 sei er nicht allzu optimistisch, erklärte Källenius. Die Effekte der Pandemie könnten noch längere Zeit die Wirtschaft belasten. "Aus heutiger Sicht muss für das Gesamtjahr 2020 mit einem erheblichen Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung gerechnet werden", erklärte der Daimler-Chef.

Die Pandemie zwang die Autobauer zu wochenlangen Produktionsunterbrechungen. Die Autohäuser blieben vorübergehend zu und die Nachfrage der Verbraucher klappte angesichts der finanziellen Unsicherheit und Beschränkungen des öffentlichen Lebens zusammen. Nach vier Wochen Produktionsstopp fährt Daimler nun die Fertigung langsam wieder hoch. Der Konzern verkaufte im ersten Quartal mit 644.300 Mercedes-Pkw und Lkw 17 Prozent weniger Fahrzeuge als vor Jahresfrist. Der Umsatz sank um sechs Prozent auf gut 37 Milliarden Euro. Um die Krise zu bekämpfen, sollen Investitionen gekürzt, Kosten gesenkt und die Liquidität gesichert werden. Strategisch wichtige Projekte wie neue Elektroautos und die für Jahresende geplante neue S-Klasse sollten aber nach Plan laufen.

rtr