Für die Vergleiche mit den US-Behörden erwarte Daimler Kosten von rund 1,5 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 1,27 Milliarden Euro), die geschätzten Kosten für die Beilegung der Sammelklage lägen bei rund 700 Millionen Dollar. Weitere Aufwendungen, um Anforderungen aus den Vergleichen zu erfüllen, schätze Daimler auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.

In den Rechtsstreitigkeiten mit den US-Behörden gehe es um die Abgaswerte von rund 250.000 Diesel-Fahrzeugen, gegen die die kalifornischen Umweltbehörden EPA und CARB, der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates, das US-Justizministerium und die Zoll- und Grenzschutzbehörde der USA vorgegangen seien.

Die Vergleiche, denen Vorstand und Aufsichtsrat der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG bereits zugestimmt hätten, stünden noch unter Vorbehalt der finalen Zustimmung der zuständigen Behörden und Gerichte. Für die erwarteten Gesamtkosten habe das Unternehmen ausreichend bilanzielle Vorsorge getroffen. Daimler rechne über einen Zeitraum von drei Jahren mit Belastungen für den Free Cash Flow des Industriegeschäfts, wobei der wesentliche Einfluss in den nächsten zwölf Monaten erwartet werde.

Daimler steht wie VW und andere Hersteller unter dem Verdacht, die Abgasreinigung seiner Dieselautos illegal manipuliert zu haben. Daimler hat derartige Manipulationen in der Vergangenheit bestritten. In einem ähnlich gelagerten Fall hatte der Konkurrent Fiat Chrysler 2019 mit den US-Behörden einen Vergleich über 800 Millionen Euro geschlossen. Den Volkswagen-Konzern, der massive Manipulationen zugegeben hatte, kostete der Skandal um manipulierte Dieselabgase, der vor fast vier Jahren in den USA aufflog, bisher einen zweistelligen Milliardenbetrag.

rtr