In der letzten Woche sind Aktien massiv angestiegen, doch dies liegt nicht allein an der Fed-Entscheidung. Dies hat jetzt einen noch viel stärkeren Einfluss auf den Markt und zeigt auch wie es an der Börse weitergeht.

Seit Mittwoch sind die Märkte außer Rand und Band, wobei viele Anleger davon überzeugt sind, dass diese Rallye an der Zinsentscheidung der Notenbank Fed liegt. Tatsächlich könnte aber etwas ganz anderes die Ursache sein, denn die Aufwärtsbewegung startete bereits am Mittwoch Morgen vor dem Notenbank-Entscheid:

DAX & Co. massiv im Plus – Das ist der wahre Grund hinter der Rallye

So dürfte der Optionsmarkt schuld an der Aufwärtsbewegung von Unternehmensanteilen sein, meint zumindest Michael Kramer von Mott Capital. Der Vermögensverwalter arbeitete in einer kürzlichen Analyse heraus, dass ein Crash bei den Zinssätzen der Staatsanleihen zu einem Gamma-Squeeze geführt hat und Aktien dadurch wesentlich attraktiver wurden.

Ursächlich war dabei vor allem, dass das US-Finanzministerium in der vergangenen Woche deutlich weniger Anleihen ausgab als erwartet. Infolgedessen stand die Käuferschaft der Staatsanleihen einem kleineren Angebot gegenüber, was zu steigenden Kursen bei den neuen, aber auch den Bestandsanleihen führte.

Diese starke Nachfrage führte anschließend zu einem Short Squeeze im stark geshorteten Markt für Staatsanleihen, was deren Kurse noch weiter steigen und die Renditen damit sinken ließ. Demnach wurden Aktien wieder wesentlich attraktiver im Vergleich zu den Zinspapieren, was die Rallye laut Mott Capital ausgelöst haben soll.

So geht es jetzt mit DAX & Co. weiter

Sollte sich diese Theorie aber wirklich war wahr erweisen, so dürfte das auch bedeuten, dass die vergangenen Woche nicht der Auftakt der Jahresendrallye war. Denn das Phänomen der sinkenden Renditen auf Staatsanleihen dürfte in den kommenden Wochen vermutlich nicht allzu schnell wieder vorkommen und auch viele Shortseller haben sich jetzt aus dem Markt verabschiedet.

Dementsprechend könnte es in dieser Woche wieder eine leichte Korrektur an den Märkten, bei einer wesentlich geringeren Volatilität geben. Danach bleibt aber ungewiss, wie es weitergeht, denn ab diesem Punkt dürfte der Zweikampf zwischen Bullen und Bären sowie die aktuellen Narrative wieder über den Verlauf des Börsengeschehens entscheiden.

DAX (WKN: 846900)

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