von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Der kurzfristige Aufwärtstrend des Deutschen Aktienindex steht auf der Kippe: Die jüngste Aufwärtswelle von 11.052 (Zwischentief Ende Juli) bis an das vor einer Woche markierte Zwischenhoch bei 11.669 Zählern ist zu 61,8 Prozent wieder nach unten korrigiert worden (orangene Markierungen im 10-Minuten-Chart auf Seite 4). Diese Verhältniszahl wird von vielen Marktteilnehmern als ernst zu nehmende Warnschwelle vor einer Richtungsumkehr wahrgenommen. Die Quote ist eine wichtige Zahl aus der Fibonacci-Analyse, in der das Ausmaß von Gegenbewegungen der Börse eine große Rolle spielt.

Da viele Investoren diese Verhältnisse im Blick haben und sich danach richten, haben sie oft den Charakter einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Vorsicht ist also angebracht, wenn der Markt weiter abrutscht. Schon einmal bewährte sich dieses so genannte Fibonacci-Retracement aber, als der Markt die letzte größere Aufwärtsbewegung von 10.652, dem Juli-Tief, auf 11.802 Punkte, dem Hoch des gleichen Monats, korrigierte (siehe grüne Markierungen im 10-Minuten-Chart).

Geht es weiter nach unten, ist das im Ein-Stunden-Chart erkennbare Areal um 11.000/11.055 Zähler die nächste Haltestelle. Viele Käufer dürfte aber sogar erst die 200-Tage-Linie um 10.900 anlocken. An ihr stabilisierte sich der Index beim letzten größeren Absturz im Vormonat, auch liegen bis zu 100 Punkte darunter mehrere Zwischentiefs. Diese stammen teilweise noch aus dem Juni und zeigen, dass dieses Kursniveau von Marktteilnehmern häufiger schon als günstige Einstiegsgelegenheit bewertet wurde. Erst wenn sich auch hier keine Käufer finden, würden sich die Aussichten deutlich eintrüben. Bis dahin ist nach wie vor von einer Seitwärtsbewegung innerhalb des langfristig intakten Aufwärtstrends auszugehen.

Da der Markt in Korrekturphasen kurzfristig um 4,5 bis 5,5 Prozent von seinem Monatsdurchschnittspreis nach unten abweicht, besteht derzeit ohnehin nur Potenzial nach Süden bis knapp über die 10.800er-Marke (siehe blauer Indikator unter dem Tageschart auf Seite 2). Spätestens hier sollte es also zu einer Gegenbewegung zurück nach oben kommen.





Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



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Unterstützungen und Widerstände







Trading-Idee kurzfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Long
WKN UZ817W
Emittent UBS
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 10,000
Knock-Out-Schwelle 10,000
Hebel 9.8
Kurs in Euro 11.40
Trading-Idee kurzfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN CW0YWN
Emittent Citi
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 12,000
Knock-Out-Schwelle 12,000
Hebel 13.0
Kurs in Euro 8.60
Trading-Idee langfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Optionsschein Long
WKN UZ8 CVA
Emittent UBS
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 7,600
Knock-Out-Schwelle 7,600
Hebel 3.1
Kurs in Euro 35.40
Trading-Idee langfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Short
WKN HY8 GMU
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 9/30/15
Basispreis 15,125
Knock-Out-Schwelle 15,125
Hebel 2.8
Kurs in Euro 39.85




Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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