Die Erwartung einer freundlichen Eröffnung der Wall Street hat dem Dax am Montag etwas auf die Sprünge geholfen. So lag der deutsche Leitindex am Nachmittag noch mit 0,02 Prozent im Minus bei 9.389,76 Punkten. Zuvor hatte er die Kurskorrektur von gut dreieinhalb Prozent aus der Vorwoche noch ausgeweitet und war bis auf 9332 Punkte gesunken. Der MDAX (MDAX) verlor zuletzt 0,71 Prozent auf 16 186,23 Punkte und für den TecDax (TecDAX) ging es um 1,05 Prozent auf 1207,11 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) verbesserte sich derweil um 0,20 Prozent.

CATERPILLAR UND IFO VS. 'ÜBERFÄLLIGE KORREKTUR'

    Die weiter überraschend gute Stimmung in der deutschen Wirtschaft, die das Ifo-Geschäftsklima am Vormittag zeigte, hatte zunächst kaum etwas gegen den laufenden Rücksetzer ausrichten können. Ihn hatten viele Marktteilnehmer nach der satten Kursrally der vergangenen Wochen und Monate bereits für "überfällig" gehalten. Eine positive Reaktion der US-Futures auf die Zahlen des weltgrößten Baumaschinen-Hersteller Caterpillar trieb dann jedoch die Markterholung an.

    Am Markt bleibt jedoch eine lange nicht erlebte Verunsicherung spürbar. "Die euphorische Stimmung an den Börsen zum Jahreswechsel ist aktuell einer hohen Nervosität gewichen", sagte Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX. "Das Gemisch aus der massiven Abwertung von Schwellenländer-Währungen, Wachstumssorgen in China und rund um den Globus heiß gelaufenen Börsen birgt explosive Risiken." Börsenbriefautor Hans Bernecker wertet diese Gründe indes eher als Hilfsargumente, "die etwas auslösen, was ohnehin fällig war". Er rechnet mit einer wohl mehrwöchigen Konsolidierung.

LANXESS VON ÜBERRASCHENDEM FÜHRUNGSWECHSEL BEFLÜGELT

    Auf Unternehmensseite richten sich die Blicke auf Lanxess (LANXESS) und Merck KGaA (Merck). Beflügelt von einem Chefwechsel und positiven Analystenreaktionen zogen die Aktien des Spezialchemiekonzerns um mehr als acht Prozent an, während es für die Pharmatitel um über zehn Prozent an das Ende des Leitindex nach unten ging. Der frühere Lanxess-Finanzvorstand Matthias Zachert, aktuell in gleicher Funktion bei den Darmstädtern tätig, wird ab spätestens Mitte Mai das Ruder von Axel Heitmann übernehmen. Im bisherigen Jahresverlauf gehörten die Lanxess-Papiere wie bereits im Vorjahr zu den schwächsten Dax-Werten. Merrill Lynch sieht nun die Chance eines radikalen Strategiewechsels und sprach eine Kaufempfehlung aus.

    SAP (SAP) fielen mit einem Plus von mehr als einem Prozent ebenfalls auf. Der Softwarekonzern kann sich künftig auch wieder größere Übernahmen vorstellen. Bei Zukäufen "könnten wir fast jede Größenordnung stemmen", sagte Finanzvorstand Werner Brandt der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag".

dpa-AFX