Der Dax stieg am Montag um bis zu 1,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 13.907,13 Punkten. Der EuroStoxx50 gewann ähnlich stark auf 3601 Zähler.

Die Diskussionen über eine Verlängerung oder Verschärfung der Pandemie-Restriktionen spielten nur eine untergeordnete Rolle, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Investoren setzten vor allem in denjenigen Bereichen, die von den Restriktionen besonders hart getroffen wurden, auf eine Sonderkonjunktur. Vor diesem Hintergrund stieg der europäische Index für den Freizeit- und Tourismus-Sektor um bis zu vier Prozent. Mit einem Plus von zeitweise gut acht Prozent gehörte der Reise-Veranstalter TUI zu den Favoriten.

Spitzenreiter war allerdings der Glücksspiel-Anbieter Entain. Der US-Kasinobetreiber MGM bietet für die britische Mutter der Buchmacher-Kette Ladbrokes 1383 Pence je Aktie oder umgerechnet insgesamt rund neun Milliarden Euro. Das Entain-Management kritisierte das Angebot als zu gering. Die Aktien des Unternehmens stiegen fast 30 Prozent auf ein Rekordhoch von 1472,5 Pence. Anleger gingen offenbar davon aus, dass MGM nachlegen oder ein konkurrierender Bieter auftauchen werde, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.

LONDONER BÖRSE STARK IM PLUS - BREXIT-CHAOS BLEIBT AUS


Überdurchschnittliche Kursgewinne von 2,6 Prozent verbuchte der Londoner Auswahlindex FTSE. Ein Faktor sei sicherlich, dass das befürchtete Brexit-Chaos nach dem Ablauf der Übergangsfrist zum Jahreswechsel bislang ausgeblieben sei, sagte Markets.com-Experte Wilson.

"Sichere Häfen" wie die Weltleitwährung waren dagegen weniger gefragt. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel zeitweise auf ein Drei-Jahres-Tief von 89,423 Punkten. Im Gegenzug verteuerte sich der Euro auf 1,2304 Dollar.

Dies trieb den Preis von Gold nach oben, das durch die Dollar-Abwertung für Investoren außerhalb der USA attraktiver wird. Das Edelmetall verteuerte sich um knapp zwei Prozent auf 1932 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Zusätzlichen Schub erhielt das auch als Inflationsschutz dienende Gold von den anstehenden Nachwahlen zum US-Senat. Sollten die Demokraten des designierten Präsidenten Joe Biden auch dort die Mehrheit erringen, sei mit steigenden Staatsausgaben zu rechnen, prognostizierte Nicholas Frappell, Geschäftsführer des Online-Brokers ABC Bullion.

ÖL GEFRAGT


Am Kryptowährungsmarkt stieg Bitcoin zunächst auf ein Rekordhoch von 33.867,50 Dollar. Gewinnmitnahmen drückten es dann auf 27.700 Dollar, bevor die älteste und wichtigste Cyber-Devise wieder über 31.000 Dollar stieg. "Insgesamt ist die Stimmung weiterhin positiv", sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade.

Gleichzeitig verfolgten Börsianer aufmerksam das Treffen der Gruppe Opec+, zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland gehören. Insidern zufolge sind die meisten Mitglieder gegen eine Lockerung der Förderbremse. Der Preis für die Ölsorte Brent aus der Nordsee stieg um 0,2 Prozent auf 51,91 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Aktien von Ölkonzernen wie BP, Shell und Total rückten bis zu zwei Prozent vor.

rtr