von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Intraday-Chart







Ist die technische Reaktion schon vorbei? So bezeichnen Marktteilnehmer die Gegenbewegung nach oben, die zwangsläufig irgendwann auf stärkere Verluste folgt. Die letzte vergleichbare Erholung startete am 20. Januar und führte zumindest bis zurück an den Monatsdurchschnittskurs des DAX (blaue Kurve im Chart). Dieser ist für die nun laufende Aufwärtswelle ebenfalls eine gute Orientierungshilfe, er liegt momentan zwischen den beiden im 1-Stunden-Chart erkennbaren Widerstandszonen bei 9500/9600 und stellt das "Normalziel" einer Bärenmarktrally dar. Das Mindestkursziel für die Erholung liegt um 9300 an der ebenfalls auf dieser Zeitebene sichtbaren, ehemaligen Unterstützung. Um über Maximalziele zu sprechen, ist es noch zu früh - im Idealfall sind durchaus Kurse um 9800 und darüber hinaus möglich, allerdings nur mit sehr geringer Erfolgschance.

Problematisch ist nur das Timing: Eine nun wahrscheinlich Bodenbildung kann unter starken Schwankungen erfolgen, bei denen es im Extremfall sogar zu einem neuen Tief kommen kann. Nach unten ist derzeit Luft bis an den Abwärtstrend bei momentan rund 8650, der untere Rand unseres Prognose-Korridors liegt am Donnerstag knapp darüber und bestätigt damit die verfügbare Bandbreite für Kursschwankungen (graue Fläche um den Kursverlauf im 1-Stunden-Chart). Mit einem Abstand von 5,5 Prozent zum Monatsdurchschnitt (blauer Indikator unter dem Tageschart auf Seite 2) und 15 Prozent zum langfristigen 200-Tage-Mitte (violetter Indikator unter dem Wochenchart auf Seite 3) ist der DAX aber recht überverkauft, so dass weitere schärfere Kursbewegungen nach Süden ohne vorhergehende Bodenbildung eher unwahrscheinlich sind.

Damit ist zunächst eine Bandbreite von 8650/8700 bis rund 9300 - maximal vorerst 9500/9600 - zu erwarten, die Anleger mit den passenden Hebelprodukten am Ende dieser Analyse (Seite 6) handeln können. Je tiefer der Einstieg auf der Long-Seite erfolgt, und je höher der Index innerhalb dieser Spanne beim Ausstieg aus der Position oder beim Einstieg in die entgegengesetzte Short-Position notiert, desto besser die Erfolgschancen. Generell ist das Risiko für Spekulationen auf fallende Kurse (nach einer Erholung) niedriger als für Wetten auf steigende Notierungen, da der übergeordnete Trend ebenfalls nach Süden weist - was im Tageschart gut zu sehen ist. Auf lange Sicht muss ohnehin eine weitere Abwärtsbewegung bis an die im Wochenchart erkennbare, potenzielle Wendezone um 8100 mit einkalkuliert werden.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs





Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs





Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.



Chart 4 - Spezialchart

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Unterstützungen und Widerstände






























































Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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