Der DAX hat sich am Montag von seinen jüngsten Kursverlusten deutlich erholt. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex fast neun Prozent verloren. Die Angst vor einem Einbruch der Konjunktur durch die erneuten Lockdowns in Europa hatte belastet. Vielleicht überraschten die Kursgewinne an den europäischen Börsen etwas angesichts der in dieser Woche anstehenden Ereignisse, erläuterte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Doch die Märkte hätten in jüngster Zeit so viele negative Entwicklungen bereits berücksichtigt, dass im groß angelegten Börsenbild der aktuelle Zuwachs eher zu vernachlässigen sei.

Die starke Eröffnung der US-Börsen an der Wall Street gab dem DAX einen zusätzlichen Schub. Vor den US-Wahlen am Dienstag legte der Dow Jones rund ein Prozent zu.

Die Investoren setzten darauf, dass allein die Tatsache, ein eindeutiges Ergebnis zu erhalten, gut für die Börsen sei, sagte Rick Meckler, Partner beim Vermögensverwalter Cherry Lane. Die Experten der Bank Unicredit bezweifelten allerdings, dass ein Sieger rasch gekürt werden könne, so dass Kursturbulenzen drohten. "Das könnte eine heftige Achterbahn-Fahrt werden."

US-Präsident Donald Trump liegt in landesweiten Umfragen hinter seinem Herausforderer Joe Biden. In einigen wichtigen Bundesstaaten liegen sie aber Kopf an Kopf.

Was am Montag an der Börse sonst noch wichtig war


Siemens Healthineers will wieder auf Wachstumspfad zurück
Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers will nach einer Delle im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 wieder zu Wachstum zurückkehren. Der Umsatz soll auf vergleichbarer Basis um 5 bis 8 Prozent zulegen, teilte der Konzern am Montag in Erlangen mit. 2019/20 waren die Erlöse vergleichbar nahezu stabil geblieben bei 14,5 Milliarden Euro. Dabei geht das Management um Konzernchef Bernd Montag davon aus, dass sich das Umfeld für Tests bei Routine-Untersuchungen weiter verbessert und das Investitionsverhalten in den USA ab Januar 2021 wieder anzieht. Die Aktie war am Vormittag nahezu unverändert.

Ryanair rechnet mit verlustreichem Winter - Aktie gibt nach
Der Einbruch des Flugverkehrs durch die Corona-Pandemie hat Europas größten Billigflieger Ryanair wie andere Airlines auch im Sommer in die roten Zahlen gedrückt. Für den Winter macht sich Konzernchef Michael O'Leary angesichts steigender Infektionszahlen, neuer Lockdowns in mehreren Staaten und vieler Reisebeschränkungen keine Illusionen. So hat das Unternehmen sein Flugangebot für die Wintermonate noch einmal deutlich zusammengestrichen. Jetzt rechnet O'Leary in der kalten Jahreshälfte mit einem noch höheren Verlust als im Sommerhalbjahr, wie Ryanair am Montag in Dublin mitteilte.

Finanzdienstleister Hypoport bestätigt Prognose - Aktie legt klar zu
Der Finanzdienstleister Hypoport sieht sich trotz der Corona-Krise und eines deutlichen Gewinnrückgangs auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Demnach rechnet das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen für 2020 weiter mit einem Umsatz von 400 bis 440 Millionen Euro, wie Hypoport am Montag in Berlin bei der Vorlage ausführlicher Zahlen für das dritte Quartal mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll nach wie vor bei 35 bis 40 Millionen Euro liegen. Damit rechnet Hypoport weiter mit einer Steigerung von Erlös und operativem Gewinn im Vergleich zu 2019.

Kreise: Bund will Autozulieferern mit Milliardenprogramm helfen
Die Bundesregierung will vor allem kleine und mittlere Autozulieferer beim schwierigen Strukturwandel mit einem Milliardenprogramm unterstützen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) legte dafür Eckpunkte vor. Das Programm soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Transformation beschleunigen, die Innovationskraft stärken und die Nutzung von Daten voranbringen.

Curevac zufrieden mit ersten Tests des Corona-Impfstoffkandidaten
Nach mehrmonatigen Tests bescheinigt das Tübinger Biopharmaunternehmen Curevac seinem Corona-Impfstoffkandidaten eine gute Verträglichkeit. Die Daten der Phase eins seien sehr ermutigend, sagte Vorstandsvorsitzender Franz-Werner Haas am Montag in Tübingen. "Sie stellen einen entscheidenden Meilenstein in unserem Covid-19-Impfstoffprogramm dar und unterstützen nachdrücklich die Weiterentwicklung unseres Impfstoffkandidaten", erklärte Haas.

rtr/dpa-AFX/fh