Damit konnte der Aktienindex die Erholungstendenz des Vortages nichtfortsetzen, als deutsche Blue Chips von Hoffnungen auf eine Brexit-Einigung profitiert hatten. Einige negative Unternehmensergebnisse und die drohende Eskalation des Haushaltsstreits zwischen Italien und der Europäischen Union bremsten die Kauflaune der Investoren. Die italienische Regierung weigert sich trotz einer Ablehnung des Etatentwurfs durch die EU und der "Abstrafung" durch die Finanzmärkte von seinen Schuldenplänen abzuweichen. Nun droht Italien ein Defizitverfahren zu. Danach könnten sogar finanzielle Sanktionen erfolgen.

Unter sämtlichen Dax-Titeln machten die Aktien von Merck (+4,81 Prozent), Eon (+3,39 Prozent) und Fresenius (+2,57 Prozent) den höchsten Satz nach oben. Der Energiekonzern Eon überraschte mit seinen Neunmonatszahlen positiv. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) war ein Anstieg um 11 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro erzielt worden, unter dem Strich sank allerdings der Gewinn um rund 20 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor fiel der Gewinn aufgrund von Rückzahlungen von Atomsteuern besonders üppig aus. Auf bereinigter Basis stieg der Nettogewinn in den ersten neun Monaten dennoch um rund 25 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Überzeugt hat aber auch der Ausblick für das Gesamtjahr. So geht das Management von Eon mittlerweile davon aus, das obere Ende der bisher prognostizierten Spannen bei bereinigtem Ebit und Nettoergebnis zu erreichen.

Am steilsten bergab ging es am Freitag mit dem Dax-Neuling Wirecard (-5,03 Prozent). Obwohl Vorstandschef Markus Braun am Mittwoch erneut das Gewinnziel für das laufende Jahr erhöht hat, gab es bei der Aktie des Zahlungsabwicklers massiven Verkaufsdruck zu beobachten. Offensichtlich hatten die Börsianer mehr erwartet. Laut Braun soll das Betriebsergebnis (Ebitda) im Gesamtjahr nun auf 550 bis 570 Millionen Euro steigen. Die bisherige Spanne reichte von 530 Millionen bis 560 Millionen Euro.