Am Tag der EZB-Sitzung drehte der DAX in die Gewinnzone und legte ordentlich zu. Durch die Anhebung des Leitzinses in den USA wurden die Börsen in Europa leicht belastet. Den Handelsvormittag und den Mittag über warteten die Anleger gespannt auf die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank. Am Nachmittag stand dann die EZB im Rampenlicht. Sie kündigte an, ihr milliardenschweres Anleihenkaufprogramm schrittweise bis Ende des Jahres auslaufen zu lassen. Außerdem wurde versprochen, den Leitzins bis mindestens Sommer 2019 auf ihrem aktuellen Niveau zu belassen. Die Aussagen Mario Draghis beflügelten den deutschen Leitindex, der Euro hingegen sackte kräftig ab. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,1729 US-Dollar.

An der Wall Street starteten die US-Börsen erholt in den Handel. Nach der Zinserhöhung griffen Anleger wieder bei den Aktien zu. Am Mittwoch Abend hob die Fed erwartungsgemäß den Leitzins an. Zugleich hatte die US-Notenbank aber für den Rest des Jahres erstmals zwei statt nur einen weiteren Zinsschritt in Aussicht gestellt. Zur Stunde notiert der US-Leitindex Dow Jones unverändert bei 25.205,41 Punkten.

Auf Unternehmensseite ist am Donnerstag wenig passiert. Die Anleger warteten die EZB-Entscheidung ab und waren vorsichtig unterwegs.

Mit mehr als 3,6 Prozent stand der Versorger RWE an der DAX-Spitze. Größter Verlierer im Leitindex waren die Papiere der Commerzbank.

Das im März aus dem SDAX geflogenen Unternehmen Gerry Weber sackte nach gekappten Jahreszielen zeitweise auf den tiefsten Stand seit September 2005. Zuletzt büßte das Papier 5,5 Prozent ein.