Dax und EuroStoxx50 stiegen am Donnerstag um jeweils etwa ein Prozent auf 15.565 beziehungsweise 4075 Punkte. Bei Staatsanleihen griffen Investoren ebenfalls zu. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf minus 0,409 Prozent. Ihre italienischen Pendants rentierten mit plus 0,665 Prozent so niedrig wie zuletzt vor dreieinhalb Monaten. Aus dem Euro zogen sich Investoren dagegen zurück. Er verbilligte sich auf 1,1773 Dollar.

Die Währungshüter räumten sich in ihrer aktualisierten "Forward Guidance" mehr Flexibilität ein, um ihr Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen. "Vor dem Hintergrund der jüngsten Flutkatastrophe ist das Letzte, was Europa derzeit gebrauchen kann, eine Straffung der Geldpolitik", sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets.

ÖLPREIS IM AUFWIND - BITCOIN STAGNIERT


Unterdessen zog der Ölpreis erneut an. Die Sorte Brent aus der Nordsee gewann 0,9 Prozent auf 72,88 Dollar je Barrel (159 Liter). Auch mit der von den großen Exportländern beschlossenen Lockerung der Förderbremse werde die Nachfrage das Angebot in den kommenden Monaten übersteigen, prognostizierten die Analysten der Bank Morgan Stanley.

Bei den Kryptowährungen baute Bitcoin seine jüngsten Kursgewinne nicht aus, obwohl Tesla-Chef Elon Musk in Aussicht gestellt hat, dass der Elektrobauer die Cyber-Devise wieder als Zahlungsmittel akzeptieren wird. "Die Tage, dass Musk mit einer verbalen Intervention die Märkte nachhaltig beeinflussen kann, sind fürs Erste scheinbar gezählt", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. In den vergangenen Monaten hatte der Tesla-Chef mit Tweets mehrfach Kurskapriolen bei Bitcoin & Co ausgelöst.

ABB-ZAHLEN GEBEN RIVALEN SIEMENS AUFTRIEB


Am deutschen Aktienmarkt zählte Siemens mit einem Kursplus von 3,3 Prozent zu den Favoriten. Der Technologiekonzern profitierte von überraschend starken Zahlen des Schweizer Rivalen ABB. Auf dieser Basis peilt ABB für das Gesamtjahr ein Umsatzplus von knapp zehn statt mindestens fünf Prozent an. Die Aktie stieg daraufhin in Zürich um bis zu drei Prozent auf ein 14-Jahres-Hoch von 33,64 Franken.

Parallel dazu stiegen die Papiere von BioNTech in der Spitze um 3,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 224,50 Euro. Einer Studie zufolge ist der Coronavirus-Impfstoff der Biotechfirma gegen die besonders ansteckende Delta-Variante fast ebenso wirksam wie gegen den Ursprungstyp des Erregers.

In Stockholm markierten die Titel von EQT ebenfalls ein Rekordhoch und steuerten mit einem Plus von gut 16 Prozent auf 437 Kronen auf den größten Tagesgewinn der Firmengeschichte zu. Der Finanzinvestor habe unter anderem dank strenger Kostenkontrolle im ersten Halbjahr mit 433 Millionen Euro überraschend viel verdient, schrieben die Analysten der Bank JPMorgan.

rtr