Der MDAX der mittelgroßen Werte hielt dagegen zuletzt noch ein Plus von 0,32 Prozent auf 20.515,19 Punkte. Der TecDAX der Technologiewerte fiel ebenfalls in negatives Terrain mit 0,07 Prozent auf 1691,39 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 trat mit minus 0,03 Prozent auf der Stelle.

GRIECHENLAND BLEIBT IM FOKUS

Die Fragen bleiben aus Sicht von Andreas Lipkow, Aktienhändler beim Vermögensverwalter Kliegel & Hafner, die alten: Wie werde sich die US-Notenbank zur erwarteten Zinswende äußern und werde Griechenland die bald fällige Kredittranche bedienen? Aufgrund der Unsicherheit um die Entwicklung in diesen Themen prägten Spekulationen und Zurückhaltung weiter abwechselnd das Handelsgeschehen.

"Über allem schwebt die unendliche griechische Tragödie. Das Warten auf neue Impulse geht weiter", sagte auch Marktstratege Frank Geilfuß vom Berliner Bankhaus Löbbecke. Einige Anleger sahen Aussagen von EU-Kommissar Günther Oettinger als Basis für Griechenland-Hoffnungen: Der Politiker schließt eine Einigung in dieser Woche nicht aus, wie er der Zeitung "Die Welt" sagte. Andere wollten sich dem Optimismus aber nicht anschließen und sehen keine wesentlichen Fortschritte.

Analyst Markus Huber vom Wertpapierhändler Peregrine & Black sah frische Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone als Unsicherheitsfaktor: Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe habe enttäuscht. Offenbar mache das schwächere Wachstum in China und den USA der deutschen Exportwirtschaft kräftig zu schaffen, so Huber.

VERSICHERER SCHWACH - INFINEON UNTER DEN FAVORITEN

Die Versicherer wurden von den Aktienhändlern links liegen gelassen: Das Niedrigzinsumfeld sorge generell für negative Stimmung in dem Sektor, sagte ein Händler. Bei der Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) komme ein leicht negativer Analystenkommentar hinzu. Die Analysten der US-Bank JPMorgan haben das Papier von einer Empfehlungsliste gestrichen. Die Aktie stand mit minus 1,61 Prozent auf 165,30 Euro mit am Ende des Dax. Allianz-Papiere (Allianz) verbilligten sich um 1,47 Prozent. Im MDax war mit der Hannover Rück (Hannover Rueck) ebenfalls ein Versicherungswert größter Verlierer: die Aktie rutschte um 3,13 Prozent auf 85,68 Euro.

Größter Gewinner im Leitindex Dax war am Mittag die Aktie des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA (Merck). Sie erholte sich mit einem Anstieg um 0,99 Prozent etwas von ihrem Rückschlag am Freitag.

Auch Infineon-Papiere (Infineon Technologies) zählten mit einem Plus von 0,55 Prozent auf 11,935 Euro zu den Favoriten. Der Chip-Hersteller entwickelt zusammen mit dem Internet-Riesen Google Mini-Chips zur Erfassung von Gesten. Hinzu kommt das weiter grassierende Übernahmefieber in der Halbleiterindustrie. Das hatte bereits in der Vorwoche um sich gegriffen und sorgt bei Anlegern weiterhin für Fantasie. Der in Singapur beheimatete Konzern Avago Technologies will den US-Spezialisten für Drahtlos-Chips Broadcom für rund 37 Milliarden Dollar kaufen.

ANNINGTON NACH GUTEM QUARTALSBERICHT SPITZE

Die Vorlage des Quartalsberichts katapultierte die Aktie von Deutschlands größter Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington (Deutsche Annington Immobilien SE) mit plus 5,24 Prozent auf 30,30 Euro an die MDax-Spitze. Die ersten Monate des Jahres 2015 sind einem Händler zufolge klar besser ausgefallen als erwartet. Auch mit seiner Jahresprognose liege der Konzern deutlich über den Erwartungen, was zusätzlich positiv überrasche. Auch der zweitbester MDAX-Wert kam mit TAG Immobilien aus der Branche.

Ein skeptischer Analystenkommentar nahm der Morphosys-Aktie (MorphoSys) dagegen Wind aus den Segeln. Sie verlor am Mittag 1,65 Prozent auf 65,74 Euro. Zunächst hatten positiv beurteilte Testdaten aus einer Studie mit 42 unter einer Krebserkrankung des Knochenmarks (Multiples Myelom) leidenden Patienten die Aktien gestützt. Morphosys hatte sie zum Jahrestreffen der Amerikanischen Gesellschaft für klinische Onkologie (Asco) veröffentlicht. Dann seien aber auch skeptische Stimmen aufgekommen, sagte ein Händler, und diese verdarben die Stimmung./fat/das

--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---