Der DAX leidet am Mittwoch unter den Inflationsängsten der Anleger. Nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage gingen die Investoren auf Nummer sicher und haben Gewinne mitgenommen. Laut Aktienhändler Keith Temperton vom Brokerhaus Forte Securities, spielen Konjunktur Daten keine Rolle, die einzig wichtigen Daten seien die zur Inflation.

Der US-Notenbank Chef Jerome Powell dämpfte in seiner Rede am Dienstagabend die Furcht vor einer vorzeitigen Zinserhöhung ein. Trotz des aktuellen Inflationsdruck würde sein Haus Ruhe bewahren. Diese Nachricht lasse Investoren aufatmen, erklärte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses Avatrade.

Die Konjunktur in der Euro-Zone ist so stark wie seit vielen Jahren nicht mehr. Jedoch haben die Unternehmen Schwierigkeiten die steigende Nachfrage zu bedienen, daher entsteht ein Preisdruck.

Am Rohstoff-Markt setzen die Preise ihre Rally fort. Die Nachfrage nach Rohöl übersteige das Angebot weiterhin, erklärte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Der Preis für die Ölsorte Brent aus der Nordsee stieg um rund ein Prozent auf 75,66 US-Dollar den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahre.

Der Bitcoin erholte sich von den jüngsten Kursverlusten. Der Kurs der Cyber-Devise stieg deutlich an. "Das Vertrauen der Investoren bleibt jedoch angeschlagen", so Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Der Bitcoin erholte sich von den jüngsten Kursverlusten. Der Kurs der Cyber-Devise stieg deutlich an. "Das Vertrauen der Investoren bleibt jedoch angeschlagen", so Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Die Cyberdevise hatte nach Rekordständen von mehr als 50.000 Dollar in den vergangenen Wochen stark verloren. Auf Unternehmensseite stand erneut Bayer im Fokus. Aufgrund einer weiteren Schadensersatz-Klage gegen den Pharmakonzern fiel der Kurs um rund ein halbes Prozent. Das Düngemittel Glyphosat steht in der Kritik krebserregend zu sein.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


Volkswagen blitzt mit Milliardenangebot für Europcar ab
Der französische Autovermieter Europcar hat Kreisen zufolge ein milliardenschweres Übernahmeangebot durch den Autobauer Volkswagen abgelehnt. Der VW-Konzern habe früher in diesem Monat 44 Eurocent je Aktie geboten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Das entspräche einer Unternehmensbewertung von rund 2,2 Milliarden Euro. Ein Volkswagen-Sprecher wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern. Bereits vergangenes Jahr hatte es in Medienberichten geheißen, die Wolfsburger hätten ein Interesse daran, die Franzosen wieder in den Konzern zu holen, nachdem sie sie 2006 an Finanzinvestoren verkauft hatten.

Bayer setzt auf längere Xarelto-Exklusivität in USA - Will Zulassung für Kinder
Bayer und sein US-Partner Janssen setzen mit einem Zulassungsantrag für Kinder auf eine Verlängerung der exklusiven Verkaufsrechte für den wichtigen Umsatztreiber Xarelto in den USA. Janssen habe bei der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung des Gerinnungshemmers zur Behandlung von venösen Thromboembolien und der Prophylaxe eines abermaligen Auftretens bei Kindern beantragt, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die zweite Indikation betreffe die Thromboseprophylaxe nach der Fontan-Operation bei Patienten ab zwei Jahren mit angeborener Herzerkrankung.

Aufspaltung soll Pharmakonzern GSK Wachstumssprung bescheren
Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) will nach der geplanten Aufspaltung mittelfristig sein Wachstumstempo beschleunigen und auch deutlich profitabler werden. Das Unternehmen, das sich künftig auf Impfstoffe und Spezialtherapeutika konzentrieren will, peilt im Schnitt zwischen 2021 und 2026 eine währungsbereingte Umsatzsteigerung um jährlich mehr als 5 Prozent an, wie GSK am Mittwoch anlässlich eines Investorentags mitteilte. Bis 2031 sollen die Erlöse dann zu konstanten Wechselkursen auf mehr als 33 Milliarden britische Pfund (rund 38,5 Mrd Euro) steigen.

Spirituosen-Produzent Pernod Ricard erhöht Gewinnziel
PARIS - Die Geschäfte des französischen Whisky- und Wodka-Herstellers Pernod Ricard erholen sich schneller als erwartet. Für das Geschäftsjahr 2020/21 rechnet das Unternehmen deshalb nun mit einem Anstieg des bereinigten operativen Gewinns aus eigener Kraft - also Wechselkurseffekte ausgeklammert - um 16 Prozent, wie Pernod Ricard am Mittwoch in Paris mitteilte. Dazu beitragen sollen auch geringere Kosten. Zuvor war das Unternehmen, das hinter Marken wie Ramazzotti, Absolut Vodka oder Malibu steht, von einem Zuwachs von 10 Prozent ausgegangen.

rtr/dpa/lbw