Nach positivem Handelsstart rutschte der Blue-Chip-Index zur Mittagszeit zunächst einmal leicht in die Verlustzone. Grundsätzlich kann man die Stimmung unter den Börsianern als abwartend bezeichnen. Kein Wunder, schließlich geht der Handelskonflikt zwischen den USA und China bald in die nächste Runde. Nach dem Kurssprung des DAX um über 800 Punkte innerhalb von vier Wochen nimmt nun die Gefahr von Gewinnmitnahmen zu. Aus charttechnischer Sicht befinden sich im Bereich von 12.500 Punkten signifikante charttechnische Widerstände, deren Überwinden kein leichtes Unterfangen werden dürfte.

Mit Blick auf die aktuelle Berichtssaison gab es am Montag vor allem einen "Hingucker": die Quartalszahlen des Spezialchemiewerts Covestro. Der Kunststoffhersteller startete trotz starker Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis besser als befürchtet in das Jahr, vom Ausblick des Kunststoffherstellers zeigten sich die Anleger jedoch erheblich verunsichert. Die Aktien holten einen großen Teil der Kursverluste von in der Spitze 3,7 Prozent zwar wieder auf, zum Handelsschluss schlug dennoch ein Minus von 1,3 Prozent zu Buche.

Ebenfalls interessant: Auf der Hauptversammlung am Freitag haben die Bayer-Aktionäre Konzernchef Werner Baumann wegen der unkalkulierbaren Monsanto-Risiken abgestraft und die Entlastung versagt. Nach einer zwölfstündigen Sitzung bekam der Vorstand bei der Abstimmung am Abend lediglich 44,5 Prozent Ja-Stimmen, aber 55,5 Prozent Nein-Stimmen. Auch der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Werner Wenning wurde mit nur 66,4 Prozent entlastet. Im Vorjahr hatte es noch Zustimmungsraten von mehr als 97 Prozent für die beiden Führungsorgane gegeben. An der Börse verbuchte die Aktie zwar einen Tagesverlust von 3,5 Prozent, dies war aber vor allem auf den Dividendenabschlag zurückzuführen.

Was am Montag an der Börse sonst noch wichtig war



Starker Jahresstart stimmt Fielmann optimistisch - Aktie an MDax-Spitze
Die Optikerkette Fielmann ist dank einer gewachsenen Brillen-Nachfrage mit überraschend starken Zuwächsen ins Jahr gestartet. Das erste Quartal lief für den Brillenanbieter besser als von Analysten erwartet. Und für 2019 zeigte sich der Vorstand um Unternehmensgründer Günther Fielmann und seinen Sohn Marc am Montag in Hamburg zuversichtlich.

Covestro will Jahresziele mit Hilfe der Autobranche erreichen
Ein härterer Wettbewerb hat den Kunststoffkonzern Covestro zum Jahresstart wie erwartet spürbar belastet. Umsatz und Gewinn sanken im Vergleich zu den außergewöhnlich hohen Vorjahreswerten deutlich. An den Gesamtjahreszielen hält Konzernchef Markus Steilemann gleichwohl fest. Er setzt unter anderem auf eine Belebung der Autobranche im zweiten Halbjahr, weil es wegen Lieferschwierigkeiten der Hersteller im Zuge neuer Abgastestvorschriften einen Nachfragestau gebe.

EU-Kommission akzeptiert Gebührensenkungen von Visa und Mastercard
Die Gebühren für Einkäufe in Europa mit außereuropäischen Kreditkarten fallen künftig erheblich niedriger aus. Entsprechende Zusagen der Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard seien akzeptabel, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Die Bankenentgelte sänken damit um rund 40 Prozent.

Spotify mit mehr als 100 Millionen Abo-Kunden
Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hat die Marke von 100 Millionen zahlenden Abo-Kunden geknackt. Zugleich arbeitet die Firma aus Schweden weiterhin mit Verlust: Im ersten Quartal fielen rote Zahlen von 142 Millionen Euro an. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 33 Prozent auf gut 1,5 Milliarden Euro, wie Spotify am Montag mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte Spotify noch 169 Millionen Euro verloren.

Hohe Personal- und Materialkosten drücken bei Krones auf den Gewinn
Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones hat im ersten Quartal wegen hoher Kosten für Personal und Material deutliche Abstriche beim Gewinn machen müssen. Das Ergebnis vor Steuern sei im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,4 Prozent auf 51,5 Millionen Euro gefallen, teilte das Unternehmen am Montag in Neutraubling mit.

Geschäft in Schwellenländern treibt Philips an - Aktie legt zu
Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips hat zum Jahresauftakt von einem starken Geschäft in den Schwellenländern profitiert. Mit dem dort zweistelligen Wachstum konnte das Unternehmen das weitestgehend stagnierende Geschäft in Europa und den USA mehr als ausgleichen. Zudem half der schwächere Euro, der den Umsatz in den Vereinigten Staaten rechnerisch nach oben trieb. Philips-Chef Frans van Houten sieht den Konzern damit auf Kurs zu seinen Zielen, wie er am Montag in Amsterdam sagte.

dpa-AFX/rtr