Nach den jüngsten schweren Verlusten haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder zugegriffen. Allerdings belasteten neue Drohungen im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt und der US-Arbeitsmarktbericht am Freitagnachmittag. Nach den erneuten Drohungen von US-Präsident Donald Trump was der DAX am Donnerstag unter die Räder gekommen. Nun drohte China abermals Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden US-Dollar an.

An der Wall Street öffneten die US-Börsen kaum verändert in den neuen Handelstag. Die anhaltend robusten US-Arbeitsmarktdaten wurden durch die neuste Eskalation im Handelsstreit überschattet. Zwar sei die Zahl der neu geschaffenen Stellen mit 157.000 hinter den Markterwartungen zurückgeblieben, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. "Doch die Zahl ist in Anbetracht der erreichten Vollbeschäftigung dennoch eine gute. Mehr noch: Der Vormonatswert wurde deutlich nach oben korrigiert." Zur Stunde notiert der amerikanische Leitindex Dow Jones mit 0,3 Prozent im Plus bei 25.401,65 Punkten.

Die jüngste Flut von Unternehmenszahlen ebbte zum Wochenende hin deutlich ab: Neben dem DAX-Konzern Allianz berichtete lediglich der IT-Dienstleister S&T aus dem TecDax über die jüngste Geschäftsentwicklung. Im Verlauf der nächsten Woche stellen wieder einige Unternehmen ihre Quartalszahlen vor - unter anderem E.ON, Bayer, RWE, Commerzbank und die Deutsche Telekom.

Die Allianz-Titel legten mit einem Plus von 0,96 Prozent überdurchschnittlich zu. Ein Händler sprach indes von einem gemischten zweiten Quartal des Versicherers, das sowohl Optimisten als auch Pessimisten Argumente für ihre Einschätzung liefere.

Die S&T-Aktie legte nach den Zahlen einen Kurssprung von seitweise über 6,5 Prozent zu und notierte damit an der TecDAX-Spitze. Das Papier profitierte von einer überraschend kräftigen Gewinnsteigerung im abgelaufenen Quartal.