Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Freitag vor dem G20-Gipfel am Wochenende die Füße still gehalten. Bei dem Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer in Argentinien steht das Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping zum Handelsstreit im Blickpunkt. "Der Showdown steht an", sagte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Von einer Lösung bis zu einer weiteren Eskalation ist alles möglich."

Auf Unternehmensseite stand zum Wochenschluss erneut die Deutsche Bank im Fokus der Anleger. Die Razzia wegen des Verdachts auf Geldwäsche ging auch am Freitag weiter. Bereits am Donnerstag hatten die Staatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt mehrere Standorte des Geldhauses durchsucht. Am Freitag fiel die Deutsche Bank-Aktie auf ein neues Rekordtief bei 7,99 Euro.

Bei den Autowerten ging es aus Unsicherheit über den Ausgang des Handelsstreits nach unten. Die Daimler-Aktie verlor zeitweise mehr als drei Prozent, fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Sommer 2013. Ein negativer Analystenkommentar der Großbank HSBC belastete zusätzlich. Der Experte beurteilt die Aussichten für die Stuttgarter durch Gegenwind aus China, Währungseffekte und hohe Kosten als eingetrübt.

Um knapp drei Prozent nach oben ging es indes für die Bayer-Aktie. Der tags zuvor angekündigte, geplante Konzernumbau - darunter die Streichung von mehr als jeder zehnten Stelle weltweit - stieß bei Analysten auf Zustimmung. Am Donnerstag hatten noch die Milliardenabschreibungen im Zuge der Neuaufstellung auf die Stimmung der Anleger gedrückt.