Der Leitindex verliert 0,5 Prozent und sinkt auf 11.549,96 Punkte. Die Fed will die Zinsen im laufenden Jahr nicht mehr anheben. Auch will sie den Bilanzabbau ab Mai verlangsamen und ab September ganz einstellen. Für die Märkte scheinen die Ankündigungen ein wenig zu viel des Guten zu sein. Niedrige Zinsen spielen den Aktienmärkten zwar grundsätzlich in die Hände, Fed-Präsident Jerome Powell signalisierte aber auch höhere Risiken für die US-Wirtschaft wegen des Handelsstreits mit China und des Brexit. Mit der Zinsentscheidung kämen die Konjunktursorgen wieder zurück, kommentierte Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Die von der Fed nach unten revidierten Wachstumsprognosen seien wie ein Echo auf die zuvor bereits von der Europäischen Zentralbank (EZB) gesenkten Wachstumserwartungen für die Eurozone, schrieb Analyst David Madden von CMC Markets.Nach einem sehr guten Jahresauftakt an den Aktienmärkten weltweit nehmen die Anleger nun Gewinne mit.

Was am Donnerstag an der Börse sonst noch wichtig war



Kreise: Siemens erwägt Fusion von Gasturbinensparte mit asiatischem Partner
Die Spekulationen um eine mögliche Fusion des Geschäfts mit großen Gasturbinen des Technologiekonzerns Siemens mit einem asiatischen Partner haben neue Nahrung erhalten. Siemens habe Gespräche mit Unternehmen inklusive der japanischen Mitsubishi Heavy Industries geführt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mehrere mit der Situation vertraute Personen. Die Optionen reichten dabei von einer Komplett- oder Teilabgabe des Geschäfts in ein Gemeinschaftsunternehmen. Es gäbe noch keine endgültige Entscheidung, möglicherweise werde Siemens die Gasturbinen auch behalten. Siemens wollte die Informationen nicht kommentieren.

HeidelbergCement will 2019 bei Umsatz und Ergebnis zulegen
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement bleibt trotz konjunktureller Risiken wie Brexit und Handelsstreitigkeiten zuversichtlich für das laufende Jahr. "Das globale Wirtschaftswachstum setzt sich fort, auch wenn es sich voraussichtlich etwas abschwächen wird", schrieb Unternehmenschef Bernd Scheifele in einem Aktionärsbrief am Donnerstag bei Vorlage der Bilanz.

Autobauer einigen sich: E-Mobilität volkswirtschaftlich notwendig
Nach dem Streit um den Antrieb der Zukunft haben deutsche Autobauer die Elektromobilität als volkswirtschaftlich notwendig bezeichnet. Angesichts der Klimaschutzziele sei der Systemwechsel zu batterieelektrischen und Hybrid-Autos politisch gewollt - jetzt müsse die Politik die Bedingungen dafür schaffen, sagte ein Manager nach Angaben aus Unternehmenskreisen. Im nächsten Jahrzehnt gebe es keine Alternative, weder die wasserstoffbetriebene Brennstoffzelle noch alternative Kraftstoffe seien bis 2030 serienreif. Diese Festlegung ist nicht selbstverständlich - beispielsweise Toyota setzt auf die Brennstoffzelle.

RWE: Kosten für Hambacher Forst gehen in die Milliarden
Nach Einschätzung des Energiekonzerns RWE würde der Erhalt des umkämpften Hambacher Forsts im Rheinischen Revier Milliarden Euro kosten. Sollte der Wald erhalten bleiben, wäre das mit aufwendigen Neuplanungen verbunden, sagte RWE-Vorstand Lars Kulik. "Ich geh mal davon aus, dass wir in die Milliarden reinkommen", antwortete er auf die Frage, was der Erhalt des Waldes kosten würde. Der Tagebau Garzweiler werde indes wie geplant vollständig ausgekohlt, die laufenden Umsiedlungen der fünf Dörfer zu Ende gebracht. Dagegen rufen Anwohner unterstützt von Umweltorganisationen für diesen Samstag zu einem sogenannten Sternmarsch für den Erhalt ihrer Dörfer auf.

Uniper: Elliott fordert Beherrschungsvertrag mit Fortum
Der Finanzinvestor Elliott macht beim Energiekonzern Uniper weiter Druck. Ellliott verlange die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung, teilte Uniper am Donnerstag in Düsseldorf mit. Der Hedgefonds fordert, dass Uniper einen Beherrschungsvertrag mit seinem finnischen Großaktionär Fortum vorbereiten soll. Die außerordentliche Aktionärsversammlung solle darüber abstimmen.

Karrierenetzwerk Xing will 2019 kräftig wachsen
Das Karrierenetzwerk Xing will im laufenden Geschäftsjahr stärker von den Schwierigkeiten der Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften profitieren. Das Unternehmen rechnet mit einem Anstieg der Erlöse und des um Sondereffekte bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im zweistelligen Prozentbereich, wie Xing in seinem Geschäftsbericht am Donnerstag mitteilte.

rtr/dpa-AFX/prl