"Die positiven Überraschungen werden in diesem Jahr vermutlich etwas weniger werden, weil mittlerweile viel Konjunkturoptimismus eingepreist ist", argumentierte Experte Felix Herrmann vom US-Vermögensverwalter Blackrock. Das werde aber das Börsenjahr 2018 nicht verhageln. Denn zu stark seien die Ergebnisse der Unternehmen, zu niedrig die Zinsen und zu groß bleibe das Bargeldvolumen, das an der Seitenlinie auf Anlagechancen warte.

Die Schlüsselmarke für den Dax ist und bleibt nach Aussage von Experten das Rekordhoch von Anfang November bei 13 525,56 Punkten. Zum wesentlichen Kurstreiber dürften nach der beschlossenen Steuerreform in den USA nun zunehmend die Bilanzen der Unternehmen werden.

Der MDAX der 50 mittelgroßen Börsentitel legte um 0,42 Prozent auf 27 127,65 Punkte zu und scheiterte nur denkbar knapp an einem neuen Rekordhoch. Der TecDAX rückte um 0,47 Prozent auf 2684,14 Zähler vor auf den höchsten Stand seit fast 17 Jahren. Der Kleinwerte-Index SDAX stieg erneut auf ein Rekordhoch.

Im Dax setzten sich die Papiere von Continental an die Spitze mit einem Kurssprung von 4,8 Prozent auf ein Rekordhoch. Der Reifenhersteller und Automobilzulieferer prüfe eine Aufspaltung, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Den Insidern zufolge könnten die Hannoveraner eine Dachgesellschaft aufbauen und die profitableren Geschäftsbereiche separat an die Börse bringen. Damit könnte der Wert des gesamten Konzerns steigen - was den Kurs antrieb.

RWE (RWE) stiegen um 1,7 Prozent. Das Investmenthaus Bernstein hält die Papiere des Stromkonzerns ohne die Netz- und Ökostromtochter Innogy (innogy SE) für unterbewertet - und hob sie von "Market-Perform" auf "Outperform".

Der Kurs von Beiersdorf drehte nach vorläufigen Eckdaten für 2017 nach anfänglichen Verlusten wieder leicht ins Plus. Einmaleffekte hatten den Kurs des Konsumgüterherstellers zunächst belastet. Dann rückte jedoch die gute operative Entwicklung wieder in den Fokus. Ein höheres Margenziel von Beiersdorf für das tesa-Geschäft ließ Henkel (Henkel vz)-Aktien um 1,8 Prozent steigen. Auch Henkel verfügt über ein Klebstoffgeschäft.

Im MDax stiegen die Papiere von Gea um 1,3 Prozent. Die US-Investmentbank Merrill Lynch stufte die Aktien des Anlagenbauers von "Neutral" auf "Buy" hoch. Zalando gaben um 1,2 Prozent nach, belastet von einer Abstufung des Online-Händlers durch die französische Bank Societe Generale.

Ein Großauftrag aus den USA verhalf dem Windturbinenhersteller Nordex zu einem Plus von 5,7 Prozent. Papiere des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor verteuerten sich um 4 Prozent. Die Commerzbank bekräftigte ihre Einstufung der Aktie mit "Buy". Eine Kaufempfehlung der Lampe Bank ließ Salzgitter um 4,8 Prozent steigen auf den höchsten Kurs seit August 2011.

Unter den Nebenwerten büßten die Aktien von Bauer 8 Prozent ein. Der Baukonzern und Maschinenhersteller muss wegen eines ungünstigen Gerichtsurteils die Bilanz berichtigen. Aus diesem Grund wird Bauer die Gewinnprognose für 2017 nicht mehr erreichen.

Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei 0,30 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) verharrte bei 140,51 Punkten. Der Bund-Future stieg um 0,06 Prozent auf 161,86 Punkte. Der Euro kostete zuletzt 1,1924 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1973 (Freitag: 1,2045) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8352 (0,8302) Euro gekostet./bek/jha/