Erleichtert reagierten Investoren auf die Äußerung von US-Präsident Donald Trump, die geplante Verschärfung der Strafzölle auf chinesische Importe zu verschieben, sollte ein Einigung greifbar sein. "Dies zeigt, dass beide Seiten unbedingt einen Deal aushandeln wollen", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader.

In Madrid verlor die Minderheitsregierung von Pedro Sanchez wie erwartet die Haushaltsabstimmung im Parlament. Insidern zufolge will der linke Ministerpräsident Neuwahlen für den 14. April ansetzen. Der spanische Aktienmarkt büßte gegen den europäischen Trend bis zu 0,3 Prozent ein. Die Rendite der zehnjährigen spanischen Staatsanleihen stagnierte bei 1,237 Prozent.

Besorgt blickten Anleger außerdem nach London, wo Premierministerin Theresa May vom Parlament weitere Zeit fordert, um Nachverhandlungen für die Scheidungsvereinbarung mit der EU zu erreichen. Offenbar wolle sie mit ihrem Spiel auf Zeit die Abgeordneten unter Druck setzen, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. "Entweder der Deal oder eine sehr lange Verzögerung des Brexits. Solch ein Schlachtplan kann auch grandios scheitern." Am Londoner Aktienmarkt setzte Börsianern zufolge die Mehrheit auf eine Verschiebung des EU-Austritts Großbritanniens. Der Leitindex FTSE gewann 0,6 Prozent. Das Pfund Sterling legte ebenfalls zu und verteuerte sich auf 1,2909 Dollar. Der Euro bröckelte dagegen auf 1,1299 Dollar ab.

SAUDI-ARABIEN WILL ÖLFÖRDERUNG WEITER DROSSELN



Unterdessen trieben Spekulationen auf einen Angebotsengpass den Ölpreis erneut nach oben. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 62,98 Dollar je Fass. Die Opec drosselte ihre Fördermenge eigenen Angaben zufolge zu Jahresbeginn um 800.000 Barrel pro Tag. Saudi-Arabien, das größte Mitglied des Exportkartells, stellte weitere Kürzungen in Aussicht. Analyst Stephen Brennock vom Brokerhaus PVM Oil Associates warnte jedoch vor überzogenen Kurserwartungen. Schließlich dämpfe die Abkühlung der Weltwirtschaft die Nachfrage.

Unter den Aktienwerten rückte Osram ins Rampenlicht. Einem Medienbericht zufolge denken die US-Finanzinvestoren Bain und Carlyle über eine Offerte für den Leuchten-Hersteller nach. Keine der drei Firmen wollte sich zu dem Thema äußern. Osram-Aktien stiegen zeitweise um mehr als 14 Prozent.

Die Papiere von Thyssenkrupp verloren dagegen bis zu fünf Prozent und waren mit 13,62 Euro so billig wie zuletzt vor drei Jahren. IG-Metall-Funktionär und Thyssen-Aufsichtsrat Markus Grolms warnte in einem Reuters-Gespräch das Management vor Zugeständnissen auf Kosten der Beschäftigten, um die geplante Fusion des Stahlgeschäfts mit Tata Steel bei den EU-Wettbewerbsbehörden durchzubekommen.

rtr