Die Hoffnung auf eine Erholung der Konjunktur hat den DAX am Freitag in die Höhe getrieben. In wichtigen Wirtschaftsregionen werden die Pandemiebeschränkungen gelockert. Daher war die Stimmung gegenüber Unternehmen, die von der Erholung des Wirtschaftswachstums profitieren könnten, freundlich. Der deutsche Leitindex näherte sich seinem Rekordhoch bei 15 568 Punkten an.

Konjunkturoptimismus schob auch die US-Börsen an. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der Index der Technologiebörse Nasdaq gewannen je 0,4 Prozent auf 34.567 beziehungsweise 13.787 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte um 0,2 Prozent auf 4209 Zähler. "Die Anleger sind im Grunde genommen zu diesem Zeitpunkt furchtlos", sagte Händler Dennis Dick vom Broker Bright Trading. "Es gab Inflationssorgen, die abgeschüttelt wurden, da die Anleger auf dem Weg zu Rekordständen und angesichts einer Erholung bei Technologietiteln nichts verpassen wollen." Daran änderten auch die im April gestiegenen Preise nichts. Die von der US-Notenbank besonders beäugte Teuerungsrate, bei der Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert werden, stieg im April binnen Jahresfrist um 3,1 Prozent. Experten hatten nur mit 2,9 Prozent gerechnet.

Die Turbulenzen am Kryptomarkt gingen weiter. Der Bitcoinkurs legte kurzzeitig zu, konnte sich jedoch nicht aus seinem Abwärtsstrudel befreien. So ging es für den Preis der ältesten Kryptowährung um mehr als zehn Prozent nach unten. Neben Bitcoin fielen auch Ethereum und Ripple um jeweils mehr als zehn Prozent.

Im MDAX überzeugte der Flugzeugbauer Airbus erneut. Der Flugzeugbauer profitierte von der Anhebung seiner Produktionsziele. Mehrere Analysten hoben die Kursziele an. Die Papiere stiegen um rund 2,6 Prozent auf den höchsten Stand seit 15 Monaten.

Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war


Salesforce hebt Prognose nach gutem Jahresstart an - Aktie springt hoch
Der SAP -Rivale Salesforce schaut nach einem guten Start in das neue Geschäftsjahr mit Zuversicht auf die restlichen drei Quartale. Beim Umsatz erwartet das Unternehmen nun bis zu 26 Milliarden US-Dollar, wie aus einer am Donnerstag nach US-Börsenschluss veröffentlichten Firmenmitteilung hervorgeht. Das sind 250 Millionen mehr als bisher erwartet und wäre ein Anstieg von fast einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei der Gewinnentwicklung ist Salesforce nun optimistischer.

Tui will Schulden durch Verkauf von Hotel-Beteiligung verringern
Die staatlich gestützte Tui AG verkauft ihre Anteile an einer Gesellschaft der spanischen Hotelgruppe Riu, um den in der Corona-Krise aufgehäuften Schuldenberg zu verkleinern. Damit einher gehen soll eine Auslagerung zahlreicher Immobilien aus der Tui-Bilanz und so auch eine "Stärkung des Kerngeschäfts" mit Urlaubsangeboten.

Heidelbergcement wechselt nach 17 Jahren den Finanzvorstand aus
Der Baustoffkonzern Heidelbergcement bekommt im Herbst nach 17 Jahren einen neuen Finanzvorstand. Der bisherige Ressortchef Lorenz Näger (61) geht Unternehmensangaben vom Donnerstag zufolge Ende August in den Ruhestand und wird zum 1. September durch René Aldach (42) ersetzt. Näger ist seit 2004 Finanzchef bei dem Konzern, seit Februar 2020 fungiert er zudem als stellvertretender Vorstandschef. Nägers Amtszeit im Vorstand wäre regulär erst im Mai 2022 ausgelaufen. Nähere Gründe für seinen früheren Abschied wurden in der Mitteilung nicht genannt. Heidelbergcement sprach von einer Entscheidung Nägers "im besten Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat".

Großbritannien lässt Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson zu
Als vierten Impfstoff gegen das Coronavirus hat Großbritannien das Vakzin des US-Konzerns Johnson & Johnson zugelassen. Gesundheitsminister Matt Hancock sprach am Freitag von einem "weitereren Schub" für das britische Impfprogramm. Weil der Impfstoff bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet, werde er eine wichtige Rolle dabei spielen, alle Menschen in Großbritannien zu impfen und möglicherweise später im Jahr ein Auffrischungsprogramm zu beginnen, sagte Hancock. Die Regierung hat 20 Millionen Dosen bestellt.

'WSJ'/Nach Produktionsmängeln: Boeing stoppt 'Dreamliner'-Auslieferungen erneut
Boeing muss bei der Behebung der Produktionsmängel bei seinem Langstreckenjet 787 "Dreamliner" einem Pressebericht zufolge einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der Hersteller habe die Auslieferung des Flugzeugtyps ein weiteres Mal gestoppt, berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Grund seien weitere Fragen der US-Luftfahrtbehörde FAA zu Boeings Problemlösungen. Der Konzern hatte die Auslieferung der Dreamliner-Jets nach einer fünfmonatigen Unterbrechung erst im März wieder aufgenommen.

rtr/dpa-AFX/lb