Während die Kurse aber nach oben noch problemlos bis 12.150 ausschlagen können, bevor sie an den Rand des derzeit aktuellen Aufwärtstrendkanals stoßen (orange punktiert), ist nach unten weniger Luft. Hier ist bereits die in der Vorwoche an vier von fünf Handelstagen wirksame Unterstützungszone um 11.920 Punkten entscheidend: Bricht der DAX darunter ein, wäre das ein klar negatives Signal. Dann besteht allenfalls noch Hoffnung auf eine Bodenbildung am Monatsdurchschnittskurs (blaue Kurve) um 11.900, wie sie im Februar zwei Mal zu beobachten war. Knapp darunter verläuft die horizontale Wendezone um 11.850/11.890, die den Deutschen Aktienindex als Letztes noch vor einer größeren Korrektur bewahren kann, bevor dann Luft nach unten bis mindestens 11.700 und vielleicht sogar 11.400/11.480 Punkte ist.

Auf Seite 2: Warum Anleger jetzt weniger kauffreudig sind als noch vor wenigen Monaten







Warum Anleger inzwischen weniger kauffreudig sind als noch vor wenigen Monaten, erklärt der Blick auf den Wochenchart: Der DAX befindet sich nicht mehr weit von seinem Allzeithoch bei 12.390 entfernt, gleichzeitig ist er so schnell gestiegen dass er inzwischen seinem langfristigen Trend "davongelaufen" ist. Dieser lässt sich gut durch die 200-Tage-Linie (violett) abbilden. Aktuell verläuft der Index bereits rund zehn Prozent oberhalb dieses Mittelwerts (Indikator unter dem Chart), Ende Januar waren es sogar zwölf Prozent. Erreicht diese Kennzahl Werte ab 13, kam es in der Vergangenheit zu einer zumindest kleinen Konsolidierung. Darauf warten derzeit viele Investoren.

Auch wenn der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt eher ein langfristiger Indikator ist, der sich weniger für da genaue Timing auf Tagesebene eignet, beschränkt er doch das kurzfristige Potenzial des Marktes auf maximal noch einen kleinen Aufwärtsschub vor der nächsten Korrektur. Nur in äußerst seltenen Ausnahmefällen ist der Markt weiter gestiegen, in den vergangenen zehn Jahren war das zwei Mal der Fall - damals notierte der DAX aber auch noch deutlich tiefer als jetzt. Attraktiver wäre der Markt für nach einer Konsolidierung in Richtung des 200-Tage-Durchschnitts oder Aufwärtstrendkanal-Untergrenze (blau punktiert) im Wochenchart zwischen 10.050 und 10.800 Punkten (grüne Kreismarkierung). Auf lange Sicht reicht der Spielraum dann bis an die Obergrenze des Kurskorridors im Bereich der 16.000er-Marke.

Auf Seite 3: Wie können Anleger sich für das erwartete Szenario am Besten aufstellen?







Für Anleger ist der Einstieg auf der Long-Seite zum jetzigen Zeitpunkt auf Grund der zuvor geschilderten Rahmenbedingungen weniger attraktiv. Nur Trader könnten bei einem Ausbruch über 12.080/12.090 noch auf ein weiteres Aufbäumen der Kurse in Richtung 12.150 setzen, was aktuell aber relativ riskant ist. Die beste Strategie bleibt, einen stärkeren Ausschlag des Marktes in eine Richtung abzuwarten und dann günstiger in die Gegenposition einzusteigen. Für mutige Trader wäre ab 12.150 beispielsweise eine Short-Position spannend, ebenso können sie bei einer Schwäche frühestens um 11.850 auf die nächste Erholung setzen. Langfrist-Anleger dagegen können nach einem größeren Rückschlag bis mindestens 11.700 oder besser 11.400 langsam wieder mit Zukäufen beginnen. Ansonsten bleibt nur das Fischen nach weiterhin aussichtsreichen Einzelwerten.

Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 2 12.390 Rekordhoch schwach
Widerstand 1 12.100/12.150 Aufwärtstrendkanäle stark
Unterstützung 1 11.920 horizontal mittel
Unterstützung 2 11.850/11.900 horizontal, Monatsdurchschnitt mittel


Trading-Ideen



Trading-Ideen
Spekulation auf steigende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN HU8XJY
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 10.650
Knock-Out-Schwelle 10.650
Hebel 10,2
Kurs in EUR 11,54
Spekulationauf fallende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU8XPW
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 12.875
Knock-Out-Schwelle 12.875
Hebel 11,0
Kurs in EUR 10,71


Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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