Die Strategen von Grantham, Mayo, & van Otterloo (GMO) gehören zu den renommiertesten und treffsichersten in den USA. Sie veröffentlichen regelmäßig eine Prognose für die Renditen an den Märkten für die kommenden sieben Jahre. In ihrer jüngsten Vorhersage prognostizieren sie reale Renditen für US-Aktien von jährlich minus 3,9 Prozent. Bei internationalen Aktien sind es pro Jahr auch nur 0,8 Prozent Gewinn. Demnach sollte man einen großen Boden um Aktien aus den Industrieländern machen und stattdessen in Value-Titel aus den Schwellenländern investieren. Denn dort erwarten die GMO-Auguren real ein Plus von 7,7 Prozent - pro Jahr wohlgemerkt. Bislang war das Angebot an EM-Value-Fonds - auch von aktiven Managern überschaubar. Da trifft es sich gut, dass iShares quasi als Nikolausgeschenk Anfang Dezember einen ETF auf den MSCI Emerging Markets Value Index lanciert hat. Ausgewählt werden die Titel für den Value-Index aus dem rund 1150 Titel umfassenden MSCI Emerging Marktes. Die Unternehmen müssen vor allem bei drei Faktoren glänzen. Dem KGV, KBV und dem Kurs-Cash-flow-Verhältnis. Aktuell haben es 155 Titel in den Index geschafft. Zweimal im Jahr wir der Index rebalanciert. Die Struktur des Value Index unterscheidet sich grundlegend vom normalen Schwellenländerindex. Die Top Ten des Value Index haben ein Gewicht von Prozent. Im MSCI Emerging Markets haben die identischen zehn Titel hingegen nur ein Gewicht von 10,5 Prozent. Die Gewichtung der Titel erfolgt nach einem Optimierungsmodell. Daher sind die Abweichungen auf Länderebene nicht extrem. China ist im Value-Index statt mit 31 mit 37 Prozent, Südkorea statt 13,9 mit 18,1 gewichtet. Statt mit 3,7 sind die russischen Aktien mit 8,4 Prozent gewichtet. Der Index ist einem KGV von sieben und einem Buchwert von 0,77 sehr günstig. Und die Dividendenrendite liegt bei knapp vier Prozent.

Fazit:

Äußerst interessanter ETF, der das Zeug zum Überflieger hat.