* LUFTHANSA - Die von der Corona-Krise schwer getroffene Fluglinie will Insidern zufolge über eine Kapitalerhöhung mindestens drei Milliarden Euro aufnehmen. Neue Aktien in diesem Volumen könnten schon im Sommer oder im Frühherbst ausgegeben werden, erklärten drei mit dem Vorgang Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters. Der Zeitpunkt und die genaue Summe sei von der Marktentwicklung abhängig. Der MDax-Konzern bevorzuge eine große statt mehrerer kleiner Kapitalerhöhungen, hieß es weiter. Ein Lufthansa-Sprecher wollte dazu keine Stellung nehmen.

* ISRAEL - Bei Raketen- und Luftangriffen zwischen Palästinensern und Israel sollen mindestens 20 Palästinenser ums Leben gekommen sein. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium am Montagabend (Ortszeit) mitteilte, befinden sich darunter auch neun Kinder. Berichte über Verletzte in Israel durch die Geschosse lagen nicht vor. Das israelische Militär teilte mit, militante Palästinenser hätten rund 150 Raketen auf Israel abgefeuert, von denen Dutzende von Raketenabwehrsystemen abgefangen worden seien.

* ÖLMÄRKTE/HACKERANGRIFF - Nach dem Hacker-Angriff auf eine der wichtigsten Kraftstoff-Leitungssysteme in den USA rechnet deren Betreiber Colonial mit einer baldigen Wiederaufnahme des Betriebs. Bis zum Wochenende sollte die Pipeline im wesentlichen wieder funktionsfähig sein, teilte das Unternehmen mit. Die stellvertretende nationale Sicherheitsberaterin für Cyber-Technologien unter US-Präsident Joe Biden, Anne Neuberger, sagte, die Geheimdienste prüften, ob die Hacker Verbindungen zur russischen Regierung hätten. Unterdessen hat sich die als "DarkSide" bezeichnete Hacker-Gruppe auf ihrer Website zu Wort gemeldet. "Unser Ziel ist, Geld zu machen und nicht Probleme für die Gesellschaft", teilten die Mitglieder in einem Statement mit. Sie fügten hinzu, unpolitisch zu sein.

* VIRUS - Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den von Pfizer und BioNTech entwickelten Impfstoff für 12- bis 15-jährige Kinder genehmigt. Bislang ist das Vakzin in den USA erst ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.

* E.ON - Der Energiekonzern hat im ersten Quartal seinen Gewinn gesteigert und die Sanierung des lange Zeit Verluste schreibenden britischen Vertriebsgeschäfts vorangetrieben. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei zum Jahresauftakt um 14 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro gestiegen, teilte E.ON mit. Die Zuwächse seien vor allem dem Geschäft mit Kundenlösungen zu verdanken. In Großbritannien schreibe E.ON wieder schwarze Zahlen. Der Konzern bestätigte seine Prognosen für das Gesamtjahr sowie die Mittelfristziele und die Dividendenzusage.

* VOLKSWAGEN - Die Tochter Audi ist zuversichtlich, dass sich der zu Produktionsausfällen führende Chipmangel im Laufe des Jahres entspannen wird. "Wegen der angespannten Versorgungslage fahren wir weiterhin auf Sicht und können kurzfristige Produktionsstillstände nicht ausschließen", sagte Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann der "Augsburger Allgemeinen". "Wir erwarten aber im zweiten Halbjahr für die Halbleiterversorgung eine Verbesserung". Die Situation werde in den nächsten Wochen und Monaten angespannt bleiben.

* THYSSENKRUPP nach Zuwächsen im Quartal seine Prognosen erhöht. Im operativen Geschäft (bereinigtes Ebit) werde im Geschäftsjahr 2020/21 eine signifikante Steigerung bis hin zu einem positiven Ergebnis in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrages erwartet, teilte das Unternehmen mit. Bislang hatte Thyssenkrupp operativ nur ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht gestellt - nach einem Verlust von zuvor pro forma 1,8 Milliarden Euro. Dank einer Erholung der Nachfrage konnte der Konzern im zweiten Quartal 2020/21 in nahezu allen Sparten zulegen - auch im Stahlgeschäft.

* LEG IMMOBILIEN - Die Wohnungsgesellschaft hat dank steigender Mieten, einem gesunkenen Leerstand und der Integration von Zukäufen im ersten Quartal mehr verdient. Der operative Gewinn (FFO I) stieg um 10,7 Prozent auf 104,1 Millionen Euro, wie LEG Immobilien mitteilte. Das in seinem Wohnungsbestand vor allem auf NRW konzentrierte Unternehmen sieht sich zudem gut für Zukäufe gerüstet.

* CECONOMY ist bei ihrer langen Suche nach einem neuen Chef beim Versorger E.ON fündig geworden. Der bei dem Stromriesen unter anderem für die Digitalisierung zuständige Vorstand Karsten Wildberger sei vom Aufsichtsrat zum 1. August zum Vorstandsvorsitzenden bestellt worden, teilte Ceconomy mit. Der Manager werde zudem auch Chef der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn.

* CHINAs Fabrikpreise sind im April so stark gestiegen wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Das nationale Statistikamt teilte mit, dass der Erzeugerpreisindex um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr anstieg. Der Verbraucherpreisindex (VPI) kletterte im April um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit lag der VPI leicht hinter den Erwartungen der Analysten, die laut einer Reuters-Umfrage 1,0 Prozent schätzten.

* DEUTSCHLAND/INFLATION - Die Inflation könnte nach Einschätzung von EZB-Direktorin Isabel Schnabel in Deutschland kurzfristig über die Marke von drei Prozent springen. In diesem Jahr sei es bereits zu einem kräftigen Anstieg der Teuerungsrate gekommen, sagte das Mitglied des sechsköpfigen Führungsteams der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem RTL/ntv-Interview. "Und das geht sogar noch weiter. In Deutschland rechnen wir damit, dass es durchaus zu einer Inflation kommen kann, die größer ist als drei Prozent."

* USA - Die USA werden Präsident Joe Biden zufolge in den kommenden Monaten das schnellste Wirtschaftswachstum der vergangenen 40 Jahre erleben. Das Land bewege sich in diesem Punkt in die richtige Richtung, sagte Biden. Er wandte sich gegen den Vorwurf, die im März verlängerte, zusätzliche Arbeitslosenhilfe in der Coronavirus-Pandemie führe dazu, dass sich viele Bürger keine Stelle suchten. Wer als Arbeitsloser einen Job angeboten bekomme und ihn nicht annehme, werde die Hilfen nicht mehr erhalten.

* VIRUS/EMA/PATENTE - Die Chefin der Europäischen Arzneimittelagentur (Ema) hält nichts von einer Aufhebung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe, wie die USA sie fordern. "Keiner unserer bestehenden Impfstoffe wäre ohne ein Umfeld entstanden, das Innovationen ermöglicht", warnt Emer Cooke im "Handelsblatt". Die Debatte um den Patentschutz löse nicht die akuten Probleme bei der Verfügbarkeit des Impfstoffs.

rtr