* AFGHANISTAN - Die Bundeswehr ist aus Afghanistan abgezogen. "Nach fast 20 Jahren Einsatz haben heute Nacht die letzten Soldatinnen und Soldaten unserer Bundeswehr Afghanistan verlassen. Sie sind nun auf dem Weg nach Hause", sagte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Auch die USA haben Insidern zufolge fast alle ihre Truppen aus Afghanistan abgezogen. Das US-Militär werde in wenigen Tagen den Rückzug abgeschlossen haben, weit vor der von Präsident Joe Biden gesetzten Frist vom 11. September, sagten mit der Angelegenheit vertraute US-Beamte der Nachrichtenagentur Reuters.

* VIRUS - Angehörige des US-Militärs haben einer Studie zufolge nach einer Corona-Impfung etwas häufiger als erwartet an Herzentzündungen gelitten. Demnach klagten 23 zuvor gesunde Männer, die im Durchschnitt 25 Jahre alt waren, binnen vier Tagen nach der Impfung über Schmerzen in der Brust. Sie hatten den Impfstoff von Pfizer/Biontech oder Moderna erhalten. Die Rate sei höher gewesen als einige frühere Schätzungen hätten erwarten lassen. Allerdings tritt die Erkrankung Myokarditis nach wie vor äußerst selten auf.

* CHINA/HONGKONG - Ein Jahr nach in Kraft treten des umstrittenen chinesischen Sicherheitsgesetzes für die Sonderverwaltungszone Hongkong übt die internationale Menschenrechtsgruppe Amnesty International scharfe Kritik. Das Gesetz zur Nationalen Sicherheit werde benutzt, um Andersdenkende ins Visier zu nehmen und "Zensur, Schikanen, Verhaftungen und Verfolgungen zu rechtfertigen, die die Menschenrechte verletzen", schrieb die Organisation in ihrem 47-seitigen Bericht.

* OECD - Unter dem Dach der Industriestaaten-Organisation verhandeln ab heute 139 Länder über die Details einer weltweiten Steuerreform. Die Beratungen sind bis Donnerstag angesetzt und gelten als vorentscheidend, um beim G20-Treffen der Finanzminister Ende nächster Woche in Venedig einen Konsens zu erzielen. Zuletzt hatten sich die sieben führenden Industriestaaten (G7) auf ein Grundgerüst geeinigt, unter anderem mit einer Mindeststeuer für Unternehmen von 15 Prozent. Außerdem geht es um die Frage, welches Land künftig wie stark weltweit agierende Konzerne besteuern darf. Hier sollen vor allem große Schwellenländer bessergestellt werden.

* VOLKSWAGEN - Der US-Bundesstaat Ohio darf den Autokonzern wegen dessen Diesel-Abgasmanipulationen verklagen. Das oberste Gericht des Staates entschied, dass die Anwendung des US-Bundesgesetzes Clean Air Act auf VW nicht verhindere, dass Ohio Ansprüche gegen VW aufgrund eigener Gesetze verfolge. "Das ist eine bedeutende Entscheidung, die sicherstellt, dass Volkswagen zur Verantwortung gezogen werden kann", sagte Ohios Generalstaatsanwalt Dave Yost.

* DIDI - Der chinesische Uber-Rivale hat bei seinem US-Börsengang laut einem Insider rund vier Milliarden Dollar eingenommen. Die 288 Millionen Hinterlegungsscheine (ADS) seien zu 14 Dollar je Stück platziert worden, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Das Unternehmen wird damit am Markt mit mehr als 70 Milliarden Dollar bewertet.

* STARLINK - Das Satelliten-Projekt des E-Auto-Milliardärs Elon Musk könnte nach dessen Angaben Investitionen von 20 bis 30 Milliarden Euro erfordern. Davon seien fünf bis zehn Milliarden als Anschub-Investitionen denkbar, bevor Starlink überhaupt einen nennenswerten Cash-Flow erwirtschafte. "Grundsätzlich ist das eine ganze Menge", sagte Tesla-Chef Musk in einem Video-Interview. Starlink soll über ein Netz von Satelliten abgelegene Gegenden mit Internet versorgen.

* IMMOFINANZ - Beim österreichischen Immobilienkonzern nimmt nach der gescheiterten Übernahme des kleineren Rivalen S Immo der Vorstandschef und Großinvestor Ronny Pecik seinen Hut. Seine RPR Privatstiftung habe ihren gesamten Geschäftsanteil am Immofinanz-Großaktionär RPPK Immo GmbH an die Eurovea Services verkauft, die dem anderen RPPK-Gesellschafter Peter Korbacka alleine gehört. Pecik sei mit sofortiger Wirkung als Vorstandsmitglied der Immofinanz zurückgetreten.

* ESSILORLUXOTTICA - Die rund sieben Milliarden Euro schwere Übernahme des Optik-Filialisten Grandvision kommt trotz Rechtstreitigkeiten nun doch voran. Der für "Ray Ban"-Brillen bekannte italienisch-französische Konzern teilte mit, den Kauf am 1. Juli abschließen zu wollen. Das Unternehmen will für bis zu 7,2 Milliarden Euro die niederländische Firma schlucken, zu der auch die gut 800 Apollo-Filialen in Deutschland gehören.

* GRENKE - Der Leasingkonzern hat der BaFin zugesichert, bis Ende des Jahres einiges zu verbessern, wie Aufsichtsratschef Ernst-Moritz Lipp der "FAZ" sagte. "Im Grunde geht es darum, dass wir unsere inter­nen Kontrol­len und Prozes­se struk­tu­rell und perso­nell verbes­sern", erläuterte er. "Insbe­son­de­re werden wir unsere Geld­wä­sche­prä­ven­ti­on, Compli­an­ce und Gover­nan­ce weiter­ent­wi­ckeln."

* CHINAS Wachstum im verarbeitenden Gewerbe hat sich im Juni infolge der Corona-Beschränkungen wegen neuer Infektionen in Südchina leicht verlangsamt. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel im Vormonat auf 50,9 von 51,0 im Mai, wie Daten des nationalen Statistikbüros (NBS) zeigten. Die 50-Punkte-Marke trennt auf monatlicher Basis zwischen Wachstum und Kontraktion. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten mit einem Wert von 50,8 gerechnet.

rtr