* FLUT/HILFE - Knapp eine Woche nach dem verheerenden Starkregen im Westen Deutschlands will die Bundesregierung heute Soforthilfen für die Hochwasser-Gebiete beschließen. Der Bund will 200 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt bereitstellen, wie aus einem Reuters vorliegenden Entwurf hervorgeht. Die Länder sollen den Betrag auf 400 Millionen Euro verdoppeln. Die Soforthilfe sei zur unmittelbaren Beseitigung von Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur sowie zur Überbrückung von Notlagen gedacht. Zudem schlägt der Bund Gespräche mit den Bundesländern über einen längerfristigen Fluthilfefonds für den Wiederaufbau in Milliardenhöhe vor.

* FLUT/VERSICHERER - Die deutschen Versicherer müssen nach ersten Schätzungen von Experten Milliardenschäden nach der Hochwasser-Katastrophe im Westen und Süden begleichen. Die Versicherungsmathematiker (Aktuare) der Kölner Beratungsfirma Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) erwarten einen versicherten Schaden von mehr als einer Milliarde Euro. "Das Gros der versicherten Schäden kommt aus der (erweiterten) Elementarversicherung, ein kleinerer Teil aus der Kfz- und Transport-Sparte", erklärte MSK-Geschäftsführer Onnen Siems.

* SAP - Den Softwareriesen macht der schnellere Umstieg seiner Kunden in die Cloud zuversichtlicher. Der Walldorfer Konzern hob seinen Ausblick für das Gesamtjahr bereits zum zweiten Mal an. SAP rechnet nun mit einem währungsbereinigten Betriebsergebnis zwischen 7,95 und 8,25 Milliarden Euro. Bisher waren 7,8 bis 8,2 Milliarden Euro für 2021 in Aussicht gestellt worden. Auch für die Cloud- und Softwareerlöse setzt sich SAP höhere Ziele und erwartet nun 23,6 bis 24,0 Milliarden Euro (zuvor 23,4 bis 23,8 Milliarden Euro). Im zweiten Quartal kletterte das Betriebsergebnis währungsbereinigt um drei Prozent auf 1,92 Milliarden Euro.

* DAIMLER hat im vergangenen Quartal trotz Corona-Unsicherheit und Chip-Krise unter dem Strich einen Milliardengewinn eingefahren. Der Auto- und Lastwagenbauer erzielte dank kräftigen Absatzwachstums von April bis Juni ein Konzernergebnis von 3,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Mangel an Computerchips wird aber im zweiten Halbjahr den Absatz dämpfen. Daimler senkte deshalb die Prognose zum Absatz: Dieser wird nur noch auf Vorjahresniveau erwartet und nicht mehr deutlich darüber.

* NOVARTIS - Beim Schweizer Pharmakonzern hat das Geschäft nach einem verhaltenen Jahresstart im zweiten Quartal angezogen. Der Umsatz wuchs um 14 Prozent auf 12,96 Milliarden Dollar, wie der Arzneimittelhersteller mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von neun Prozent zu Buche. Unter dem Strich fuhr der Konzern einen Gewinn von 2,895 Milliarden Dollar ein nach 1,867 Milliarden vor Jahresfrist. Novartis bekräftigte die Jahresprognose.

* QUALTRICS - Die SAP-Tochter hat mit ihrem Quartalsergebnis und ihrer Jahresprognose die Erwartungen der Experten übertroffen. Der Umsatz im zweiten Quartal lag 38 Prozent höher zum Vorjahr bei 249,3 Millionen Dollar und damit auch über den Refinitiv-Vorhersagen.

* NETFLIX hat mit seinen Vorhersagen für das Kundenwachstum die Anleger enttäuscht und seine Aktie auf Talfahrt geschickt. Im laufenden dritten Quartal dürften 3,5 Millionen zahlende Abonnenten gewonnen werden, teilte der US-Streamingpionier mit. Experten erwarteten Refinitiv-Daten zufolge jedoch gut 5,5 Millionen. Dabei übertraf Netflix im abgelaufenen zweiten Quartal mit 1,5 Millionen neuen Zuschauern die Vorhersagen von etwa einer Million. Der Umsatz lag mit 7,3 Milliarden Dollar faktisch gleichauf mit den Analystenprognosen.

* ZF FRIEDRICHSHAFEN peilte in diesem Jahr einen Umsatz zwischen 37 und 39 Milliarden Euro an und schickt sich damit an, Continental vom zweiten Platz unter den europäischen Autozulieferern zu verdrängen. "Es wird wohl eher am oberen Rand der Prognose sein.", sagte ZF-Chef Wolf-Henning Scheider dem "Handelsblatt". Auch beim operativen Ergebnis erwartet er, das Ziel von 4,5 bis 5,5 Prozent Umsatzrendite zu erreichen. Im vergangenen Jahr war der Umsatz noch pandemiebedingt um elf Prozent auf 32,6 Milliarden Euro eingebrochen, die Rendite sank von 4,1 auf 3,2 Prozent.

* JULIUS BÄR - Der Vermögensverwalter hat im ersten Halbjahr mehr verdient. Dank Ertragssteigerungen kletterte der Gewinn des Schweizer Unternehmens um 23 Prozent auf 606 Millionen Franken, wie Bär mitteilte. Das Zürcher Institut sammelte bei seinen vermögenden Kunden zehn Milliarden Franken an neuem Geld ein.

* UNITED AIRLINES - Die Corona-Pandemie hat der US-Fluggesellschaft den sechsten Quartalsverlust in Folge eingebrockt. Jedoch verringerte sich der bereinigte Netto-Fehlbetrag im zweiten Quartal auf 1,26 Milliarden Dollar von 2,6 Milliarden Dollar im selben Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilt. Die bereinigten Betriebserlöse sprangen auf 5,47 Milliarden Dollar von 1,47 Milliarden Dollar in die Höhe. Der Fortschritt bei den Corona-Impfungen habe zu einer Erholung im inländischen Flugverkehr geführt, begründete die Airline den Anstieg.

* IWF - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Länder dazu aufgerufen, von den Corona-Notfallhilfen für ihre Volkswirtschaften auf wachstumsfördernde Reformen umzuschwenken. Durch die Virus-Pandemie seien manche dieser Reformschritte verzögert oder rückgängig gemacht worden, erklärte Vize-IWF-Chef Geoffrey Okamoto in einem Blog-Beitrag. Diese Maßnahmen jetzt wieder voranzutreiben könne dabei helfen, im Zuge der Pandemie verloren gegangene Wirtschaftsleistung wieder aufzuholen.

* USA - In den USA soll ein weiterer zentraler Posten der Wettbewerbsaufsicht an einen Kritiker großer Technologie-Konzerne gehen. Präsident Joe Biden nominierte den Juristen Jonathan Kanter als Kartellamtschef im Justizministerium und folgte damit Forderungen des linken Flügels seiner Demokraten. Kanter hat jahrelang kleinere Rivalen von Google vertreten. Unter Biden wird bereits die Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde FTC von Lina Khan geleitet, die sich als Kritikerin von "Big Tech" einen Namen gemacht hat.

* USA - Die USA haben erstmals unter Präsident Joe Biden einen Luftangriff gegen radikale Islamisten in Somalia bekanntgegeben. Das Verteidigungsministerium teilte mit, Ziel seien Aufständische der Al-Schabaab nahe Galkayo gewesen. Die Gruppe mit Verbindungen zur Al-Kaida will die Regierung stürzen und das islamische Recht einführen. Sie wird für Angriffe und Anschläge auf Militärstützpunkte, Hotels und Schulen verantwortlich gemacht. Die USA haben nach eigenen Angaben zwar wiederholt Al-Schabaab aus der Luft angegriffen, jedoch nicht seit Bidens Amtsübernahme am 20. Januar.

* CHINA/FLUT - Bei Überflutungen in der zentralchinesischen Provinz Henan sind Medienberichten zufolge in der Stadt Zhengzhou mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Etwa 100.000 Menschen seien evakuiert worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die örtliche Regierung. Infolge des Starkregens stünden zwei Dämme kurz vor dem Einsturz.

rtr