* In den USA hat Präsident Joe Biden nach monatelangen Verhandlungen eine Einigung zu einem billionenschweren Infrastrukturpaket verkündet. "Wir haben einen Deal", sagte der Demokrat am Donnerstag nach Verhandlungen mit Senatoren beider Parteien. Der gemeinsame Vorschlag sieht Ausgaben über acht Jahre von 1,2 Billionen Dollar etwa für Straßen und Brücken, aber auch Breitband, E-Auto-Ladestellen und das Stromnetz vor. Für die Finanzierung sind mehr als ein Dutzend Mechanismen vorgesehen, darunter Einnahmen in Höhe von 100 Milliarden Dollar durch ein Aufspüren von unbezahlten Steuern sowie aus nicht verwendete Mitteln gegen die Coronavirus-Pandemie.

* Die 27 Staats- und Regierungschefs der EU haben sich nicht auf einen von Deutschland und Frankreich vorgeschlagenen Gipfel mit Russland einigen können. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am frühen Freitagmorgen: "Man konnte sich heute nicht darauf einigen, dass wir uns auf Leitungsebene, also auf Chefebene, treffen. Aber wichtig für mich ist, dass das Dialogformat erhalten bleibt und dass man daran arbeitet. Ich persönlich hätte mir hier einen mutigeren Schritt gewünscht." Berlin und Paris wollten auf dem EU-Gipfel eine Neuausrichtung der Russland-Politik erreichen.

* DAIMLER - Bangalore: Die PKW-Tochter Mercedes-Benz USA teilt mit, dass sensible persönliche Daten von fast 1000 Kunden und Kaufinteressenten versehentlich kurzfristig auf einer Cloud-Speicherplattform öffentlich zugänglich gewesen seien. Wie das Unternehmen mitteilt, wurden die Daten nicht missbraucht.

* LUFTHANSA - Die Lufhansa-Tochter Eurowings verzeichnet eine steigende Nachfrage seiner Flüge. "An Wochenenden sind viele Eurowings-Flüge auf beliebten Verbindungen wie nach Spanien, Italien oder Griechenland bereits ausgebucht, freie Plätze gibt es eher noch an Wochentagen", sagte Eurowings-Chef Jens Bischof der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. Für den Hochsommer zeichne sich ab, dass mehr als 80 Jets sehr gut auslastet sein würden

* NIKE - Der Adidas-Rivale hat dank eines starken Geschäfts auf dem Heimatmarkt die Umsatzerwartungen der Experten im vierten Quartal übertroffen. Eine Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen lockte die Nordamerikaner zum Kauf von Schuhen in die Geschäfte, wie Nike mitteilte. Der zum Vorjahr mehr als verdoppelte Umsatz von 5,4 Milliarden Dollar übertraf die Vorhersagen der Experten, wie aus Refinitiv-Daten hervorging. In China dagegen verpasste Nike den erwarteten Umsatz vor dem Hintergrund von Verbraucherboykotten.

* FEDEX - Der Deutsche-Post-Konkurrent hat zwar im Quartal mit Gewinn und Umsatz die Experten-Erwartungen übertroffen, jedoch mit seinem Jahresausblick die Anleger enttäuscht. Für das Geschäftsjahr 2022 geht der US-Konzern nun von einem Gewinn von 18,90 bis 19,90 Dollar je Aktie aus und damit weniger als die von Analysten vorhergesagten 20 Dollar. Die FedEx-Aktie fiel nachbörslich zunächst gut vier Prozent. Im vierten Quartal war der Umsatz um 30 Prozent auf 22,6 Milliarden Dollar und der Nettogewinn auf knapp 1,4 Milliarden angestiegen.

* ESSILORLUXOTTICA - Im Streit über die Milliardenübernahme des "Apollo Optik"-Eigentümers GrandVision erwägt der italienisch-französische Konzern einem Insider zufolge eine Klage. Hintergrund sei der jüngste Schiedsspruch eines Gerichts, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person Reuters. Dieses hatte erklärt, EssilorLuxottica sei nicht mehr an sein Angebot von 7,2 Milliarden Euro gebunden. "Der nächste Schritt besteht darin, dass EssiLux rechtliche Schritte gegen GrandVision und sein Management vorbereitet, um Schadensersatz zu fordern", hieß es nun. Eine Summe nicht genannt. Stellungnahmen der Firmen lagen nicht vor.

* IMMOFINANZ - Der Wiener Immobilienkonzern sieht durch das Scheitern seines Vorhabens rund um das Höchststimmrecht die Bedingung für das Übernahmeangebot für die S IMMO nicht erfüllt. Eine Entscheidung zum Übernahmeangebot soll zeitnah kommuniziert werden, teilte das Unternehmen lediglich mit. Damit ist derzeit offen, ob Immofinanz die Übernahmeabsicht aufgibt, auf die aufschiebende Bedingung verzichtet oder das Angebot eventuell verbessert.

* EZB - Die Wirtschaft der Euro-Zone ist aus Sicht von EZB-Direktorin Isabel Schnabel auf dem Weg zu einer kräftigen konjunkturellen Erholung. "Man kann sagen, dass wir nun wirklich an einem Wendepunkt sind", sagte Schnabel am Donnerstag in einer Online-Diskussionsrunde. Hereinkommende wirtschaftliche Indikatoren wie Einkaufsmanager-Indizes und andere Vertrauensindikatoren seien alle sehr stark, sehr optimistisch. "Und sie weisen auf eine starke Erholung in diesem Jahr hin."

* MEXIKO - Die mexikanische Notenbank hat überraschend den Leitzins heraufgesetzt. Sie erhöhte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent. Die Entscheidung im zuständigen Ausschuss der Zentralbank fiel nicht einstimmig: Zwei Notenbanker votierten dafür, die Leitzinsen bei vier Prozent zu belassen, drei dagegen für die Anhebung. In Mexiko war die Inflationsrate zuletzt auf rund sechs Prozent und damit über die Toleranzschwelle der Zentralbank gestiegen. Die Landeswährung Peso legte nach dem Zinsschritt um zwei Prozent zum US-Dollar zu.

rtr