* USA/HACKERANGRIFF - Die mutmaßlich hinter dem Hackerangriff auf eine IT-Firma in den USA stehende Gruppe fordert ein Lösegeld von 70 Millionen Dollar. Dann sollten Daten wieder freigegeben werden, postete die Gruppe namens "REvil" am Montag auf ihrem Blog. Ein Experte der Cybersicherheitsfirma Recorded Future erklärte, der Eintrag scheine echt zu sein. Bei einem der größten erpresserischen Hackerangriffe waren seit Freitagnachmittag weltweit möglicherweise Tausende Firmen lahmgelegt worden. Die Hackergruppe "REvil" steht im Verdacht, das Desktop-Management-Tool VSA von Kaseya gekapert und ein schadhaftes Update aufgespielt zu haben, das Tausende Kunden des US-Tech-Management-Anbieters infiziert. Der Angriff hat Auswirkungen bis nach Europa. Nach Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind auch Tausende Computer in Deutschland betroffen.

* ÄGYPTEN/SUEZ-KANAL - Der Streit um Schadenersatz für die tagelange Blockade des Suez-Kanals durch ein festsitzendes Containerschiff ist beigelegt. Die ägyptische Kanalbehörde erklärte, sie werde den seit der Bergung im März festgehaltenen Frachter freigeben. Die Unterzeichnung des Vertrags und die Abfahrt der "Ever Given" seien im Rahmen einer Zeremonie am Mittwoch geplant.

* VOLKSWAGEN - Audi-Chef Markus Duesmann geht laut einem "Spiegel"-Bericht davon aus, dass E-Autos in zwei bis drei Jahren genauso profitabel sein werden wie Benziner. Deshalb setze er bereits jetzt deutlich strengere Profitabilitätsziele. Die Umsatzrendite solle von zuletzt 5,5 Prozent auf mehr als elf Prozent im Jahr 2025 steigen, berichtet das Magazin unter Berufung auf mit dem Vorgang Vertraute. Parallel dazu sollen demnach die Stückzahlen steigen. Die VW-Tochter stehe davor, dieses Jahr erstmals mehr als zwei Millionen Autos zu verkaufen.

* LUFTFAHRT - Die Europäische Kommission plant einem Entwurf zufolge einen EU-weiten Mindeststeuersatz für umweltschädliche Flugkraftstoffe. Der Vorschlag zielt auf den Flugverkehr ab, der von der EU-Kraftstoffsteuer befreit ist. Diese Ausnahmeregelung sei "nicht kohärent mit den gegenwärtigen klimapolitischen Herausforderungen", heißt es in dem Dokument, in das die Nachrichtenagentur Reuters Einsicht hatte.

* MORRISONS - Die britische Supermarktkette hat nach eigenen Angaben einer Übernahmeofferte zugestimmt, die das Unternehmen mit 6,3 Milliarden Pfund (etwa 7,34 Milliarden Euro) bewertet. Das Gebot stammt demnach von der Investmentgesellschaft Fortress, die vom Canada Pension Plan Investment Board und Koch Real Estate Investments unterstützt werde.

* TAIWAN/BIONTECH - Der Gründer des taiwanischen Elektronikzulieferers Foxconn, Terry Gou, und der Chip-Auftragsfertiger TSMC haben Insidern zufolge vorläufige Vereinbarungen zum Kauf von je fünf Millionen Dosen des Corona-Impfstoffes von BioNTech getroffen. Die Abkommen seien mit einer Tochterfirma des chinesischen Unternehmens Fosun Pharma erzielt worden, das über eine Lizenzvereinbarung zur Vermarktung des Covid-19-Impfstoffs von Biontech in China, Hongkong, Macau und Taiwan verfüge, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen Reuters. Vorgesehen sei, dass der deutsche Hersteller die Impfdosen direkt nach Taiwan liefere, sagte einer der Insider. Die Vereinbarungen seien allerdings noch nicht endgültig unter Dach und Fach.

* INFLATION - EZB-Direktorin Isabel Schnabel hält trotz Chancen für kräftigere Wachstumsraten im Euro-Raum nach der Pandemie die derzeitigen Inflationssorgen für nicht gerechtfertigt. - Der niederländische Zentralbankpräsident Klaas Knot hingegen warnt vor einer Unterschätzung der Inflationsrisiken. "Die Inflation ist nicht tot", sagte das EZB-Ratsmitglied der Zeitung "NRC Handelsblad".

* ÖL/OPEC+ - Saudi-Arabien und der Irak unterstützen einen Vorschlag der Opec und ihrer Partner, ein Abkommen zur Drosselung der Ölproduktion zu verlängern. Minister beider Länder plädierten zugleich dafür, die Förderquoten kurzfristig zu lockern. Die Ölländer-Gruppe Opec+ hatte sich jüngst nicht auf eine neue Förderpolitik verständigen können und will heute weiter verhandeln.

* ASERBAIDSCHAN/ERDGAS - Nach Medienberichten über einen Großbrand in einem Gasfördergebiet im Kaspischen Meer hat die staatliche aserbaidschanische Fördergesellschaft Socar von einem normalen Betrieb auf ihren Anlagen gesprochen. Auf im Internet veröffentlichten Videos und Fotos waren ein Feuerball und Rauch zu sehen, die vor der Küste aufstiegen.

* GLOBALE STEUERREFORM - Die USA drängen weitere Länder dazu, sich der Vereinbarung für eine internationale Steuerreform anzuschließen. Das sagte der Leiter des Nationalen Wirtschaftsrats im Weißen Haus, Brian Deese. 130 Staaten hatten sich am Donnerstag auf ein Grundgerüst für eine umfassende Reform der Unternehmensbesteuerung geeinigt, um die internationalen Regeln an das Digitalzeitalter anzupassen. Herzstück ist eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent. Unter dem Dach der OECD hatten insgesamt 139 Länder verhandelt. Neun davon unterschrieben die Einigung nicht, darunter mit Irland, Estland und Ungarn drei EU-Länder, die Firmen mit niedrigen Steuersätzen anlocken.

rtr