Ist ausgerechnet die Krise der italienischen Banken der Auslöser für die steigenden Kurse der Deutschen Bank? Zumindest spekuliert der Markt darauf, dass sich Europa keine zweite Finanzkrise mehr leisten kann. Medienberichten zufolge bereitet Italien einen Hilfeantrag für den Rettungsfonds EMS vor, was die Regierung aber dementiert. Die Europäische Zentralbank fährt weiter ihre ultralockere Geldpolitik.

Doch die Euphorie könnte schnell wieder verpuffen. Zumal die Probleme nicht gelöst sind. Die Bank hatte einen härteren Sparkurs angekündigt. Der Konzernumbau soll noch schneller gehen und die Belegschaft muss sich auf einen noch höheren Stellenabbau einstellen. Um die Kapitalbasis zu stärken stehen mehrere Töchter auf der Verkaufsliste. Allerdings wird es schwer werden für die angeschlagene Deutsche Bank Polska einen Käufer zu finden. Auch beim Verkauf der Postbank, die bereits hohe Abschreibungen in der Bilanz verursachte, kommt das Management nicht voran.

In den USA muss die Deutsche Bank noch eine lange Liste von Rechtsstreitigkeiten abarbeiten. Für den Vergleich wegen eines Hypothekenstreits wurden milliardenschwere Rückstellungen gebildet. Es droht eine Strafe von 14 Milliarden Dollar. Zuletzt kam der Verdacht auf, dass die Bank in den USA im Handel mit Zinsswaps getrickst hat. Hier sind die Ermittlungen noch ganz am Anfang. In Russland muss sich die Deutsche Bank wegen des Verdachts auf Geldwäsche verteidigen.

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Ein Indiz dafür, dass die Deutsche Bank jeden Euro zweimal umdreht ist, dass sie prüfen lässt, wie sie von früheren Vorständen wegen Fehlverhaltens bereits ausbezahlte Boni zurückfordern kann. Die Ratingagentur Fitch hat jedenfalls ihre Bonitätseinschätzung auf "Watch Negative" geändert.

Sonnenklar ist auf jeden Fall, dass die Bank noch einmal eine dicke Kapitalerhöhung benötigen wird. Und in der Konzernzentrale wachsen bei den gestiegenen Kursen die Begehrlichkeiten. Spätestens wenn eine Kapitalmaßnahme angekündigt wird, sollte die Aktie ihren Höhenflug beenden. Und das kann schnell gehen.

Empfehlung

der Redaktion



Für diesen Fall positionieren sich Anleger mit dem Discount-Put. Es gibt eine Reihe von Papieren, die hohe Gewinne versprechen, aber auch ein sehr hohes Risiko beinhalten. Der hier ausgewählte Exot hat hingegen einen hohen inneren Wert und trotzdem noch ein ansehnliches Gewinnpotenzial. Das Papier wäre am 17. März 2017 drei Euro wert, wenn die Deutsche Bank-Aktie dann höchstens bei 17 Euro notiert. Das entspricht einer maximalen Rendite von 49 Prozent. Das Risiko: Sollte der DAX-Titel dann bei 20 Euro oder darüber notieren, würde der Einsatz wertlos verfallen.

Basiswert Deutsche Bank
Produkt Discount-PUT
WKN PB3UHJ
Emittent BNP Paribas
Bewertungstag 17.03.17
Kurs des Discount-Calls 1,79 €
Basispreis 20,00 €
Floor 17,00 €
Max.Rückzahlung 3,00 €
Maximale Rendite 68,00%