Analysten erwarten bei den Quartalszahlen für die Deutsche Bank-Aktie gute Ergebnisse. Doch im kommenden Jahr drohen neue Risiken. Von Wolfgang Ehrensberger 

Mit der Deutschen Bank legt das größte deutsche Geldhaus an diesem Mittwoch seine Quartalszahlen vor. Analysten und Experten äußerten im Vorfeld positive Einschätzungen: Die DZ Bank beispielsweise verwies in ihrer Kaufempfehlung auf die anhaltende Stärke im Wertpapierhandel und eine weitere Erholung im Privat- und Firmenkundengeschäft. Goldman Sachs verspricht sich vom Geschäft mit festverzinslichen Papieren, Währungen und Rohstoffen ein „Highlight“ und hat ein Kursziel von 16,70 Euro gesetzt – mehr als 80 Prozent über dem aktuellen Niveau von neun Euro. Die Credit Suisse warnte allerdings vor steigenden Kostenrisiken im kommenden Jahr.

Davor hatte allerdings auch die Bank selbst schon gewarnt: „Wir müssen mit Vorsicht auf das Jahr 2023 blicken“, hatte Finanzvorstand James von Moltke vor Kurzem gewarnt. Es kämen härtere Zeiten auf Privathaushalte und Unternehmen zu. Dennoch bekräftigte er die Jahresziele für 2022. Nicht zuletzt, weil das Institut wie andere Banken auch von den Zinsanhebungen der Notenbanken profitiert.


Deutsche Bank-Aktie vor den Quartalszahlen

Wie Moltke erläuterte, profitiere die Deutsche Bank mit zusätzlichen Erlösen von 700 Millionen Euro durch die gestiegenen Zinsen. Im Investmentbanking will die Bank im dritten Quartal zwei bis 2,5 Milliarden Euro einnehmen. Das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen (M&A) sowie die Emissionsberatung kämpfe dagegen mit einem schwierigen Umfeld. Dennoch bleibe die Investmentbank eine zuverlässige Einnahmequelle.

Eine positive Einschätzung gab es zuletzt auch von der Ratingagentur Moody´s, die die Kreditwürdigkeit der Bank kürzlich auf „A1“ von zuvor „A2“ hochgestuft hat. Damit wird sie mit der höchsten Stufe bewertet. Es war zudem die vierte Anhebung innerhalb von 14 Monaten. Moody´s verwies auf Fortschritte bei den Mittelfristzielen und der Rentabilität, aber auch auf die verbesserte Kostenbasis, die es der Bank ermögliche, ihre Ertragskraft auch in Zeiten hoher Inflation zu verteidigen. Anleger achten jetzt darauf, wie sich die Deutsche Bank-Aktie bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen verhält.