Deutsche Wohnen: Die Aktie notiert auf einem Zwölfjahreshoch. Vonovia: Der Immobilienwert klettert von einem Allzeithoch zum nächsten. Nicht nur diese beiden, fast alle Immo-Aktien sind begehrt und viele von ihnen notieren auf oder über dem Nettovermögen. Nicht begehrt ist Deutsche Euroshop. Der Immobilienspezialist ist mit seinen Investments auf Einkaufszentren in guten oder sehr guten Lagen fokussiert, kam bei Ausbruch der Corona-Pandemie unter Druck.

Der Aktienkurs hat sich im Frühjahr halbiert, operativ läuft es nicht rund. Wegen des Lockdowns konnten im zweiten Quartal nur 48 Prozent der Geschäfte ihre Miete zahlen. Infolgedessen fiel der Umsatz von Deutsche Euroshop im Halbjahr um 2,2 Prozent auf 109,4 Millionen Euro. Wegen Wertberichtigungen auf das Immobilienportfolio von 217,9 Millionen Euro gab es im Sechs-Monats-Zeitraum einen Verlust von 129,3 Millionen Euro.

Trotz des grottenschlechten Geschäfts im zweiten Quartal lag das operative Ergebnis im Halbjahr bei 0,97 Euro je Aktie. Zwar weiß niemand, ob noch weitere Lockdowns kommen. Aber die Maßnahmen erfolgen inzwischen dosiert und nicht mehr mit dem Dampfhammer. Im Juli verzeichnete Deutsche Euroshop wieder einen Mieteingang von 78 Prozent.

Zwar kann man das Ergebnis in diesem und auch im nächsten Jahr vergessen. Nichtsdestotrotz lohnt aber ein Blick auf das Nettovermögen. Ende Juni lag das Immobilienvermögen bei 4380 Millionen Euro. Werden davon die Schulden abgezogen, bleibt ein Nettovermögen von 2454 Millionen Euro. Die Deutsche Euroshop kostet an der Börse 725 Millionen Euro. Würde das Unternehmen heute alle Immobilien zum Buchwert verkaufen, würden nach Abzug der Schulden 39,73 Euro je Aktie bleiben.

Der Wert des Immobilienvermögens nach Schulden ist mit 39,73 Euro mehr als dreimal so hoch wie der Aktienkurs. Klarer Kauf.

ISIN: DE 000 748 020 4
Gew./Aktie 2021e: 0,50 €
KGV 2021/Dividende: 23,1/-
EK* je Aktie/KBV: 39,73 €/0,3
EK*-Quote: 48, %
Kurs/Ziel/Stopp: 11,53/18,50/7,80 €

* Eigenkapital, eigene Schätzungen