Dabei halfen ein gesunkener Leerstand und ein Anstieg der durchschnittlichen Vertragsmieten pro Quadratmeter von 2,9 Prozent auf 7,12 Euro. Für 2021 rechnet das Management weiter mit einem stabilen FFO I. Rückenwind gibt dem stark in Berlin engagierten Konzern das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Aus des Mietendeckels in der Hauptstadt. Der Konzern will seine Mieter im laufenden Jahr aber nicht stärker zur Kasse bitten: "Um der aktuellen Situation mit Blick auf die Corona-Pandemie und dem Urteil zum Mietendeckel Rechnung zu tragen, haben wir uns zudem entschieden, im laufenden Jahr keine Mieterhöhungen umzusetzen", kündigte Vorstandsmitglied Lars Urbansky an.

Das Bundesverfassungsgericht hatte den Berliner Mietendeckel im April gekippt. Deutsche-Wohnen-Konkurrent Vonovia will nach der Karlsruher Entscheidung in Berlin keine Mieten nachfordern. Der Konzern verzichte damit auf bis zu zehn Millionen Euro. Für Mieter in Berlin bedeutet das Urteil, dass sie gegebenenfalls die Differenz zwischen der gedeckelten Miete und der Vertragsmiete nachzahlen müssen. Die Deutsche Wohnen hatte erklärt, sich die Differenz zwischen ursprünglicher und gedeckelter Miete erstatten lassen zu wollen. Im Durchschnitt lägen die Rückforderungen an die betroffenen Mieter in Berlin bei rund 430 Euro, hatte ein Sprecher gesagt.

Insgesamt fielen für den Konzern mit dem Urteil Unsicherheiten um seinen Bestand in Berlin weg. "Die bisher als wesentlich eingestuften Risiken aus möglichen Mietobergrenzen für Neuvermietungen und übliche Mieterhöhungen sowie negative Auswirkungen auf die Wertentwicklung betroffener Immobilien sind (..) entfallen", erklärte der Konzern in seinem Quartalsbericht. "Das Ende des Mietendeckels sollte zugleich der Beginn einer gemeinsamen Arbeit an langfristigen Lösungen für die Herausforderungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt sein", sagte Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn. Die Entscheidung der Karlsruher Richter schaffe Raum für Investitionen in Bestände und Neubau.

rtr