In den vergangenen beiden Handelswochen verlor der deutsche Aktienindex Dax ziemlich genau zehn Prozent. Was Tech-Anlegern und Krypto-Haltern nur ein müdes Lächeln aufs Gesicht zaubern kann, ist für den Dax doch schon ein herber Kursverlust in dieser kurzen Zeitspanne. Und auch an diesem Montag können die Erholungsversuche bestenfalls als zaghaft bezeichnet werden. Fakt ist aber, dass der Dax aktuell günstig erscheint. Dies kommt durch die ordentlichen Kursverluste vieler seiner Aktien. Die KGVs sind deutlich niedriger als noch vor einer paar Wochen. Doch welche sind die günstigsten Aktien im Dax?

Die günstigsten Aktien im Dax


Laut Bloomberg und comdirect sind diese fünf Aktien die aktuell am günstigsten bewerteten im Dax:

- Porsche: KGV von 4,1

- BMW: KGV von 4,7

- Daimler: KGV von 5,6

- Covestro: KGV von 6,7

- E.ON: KGV von 9,4

Bevor wir in die kurze Einzelanalyse dieser Aktien gehen, gibt es noch zwei wichtige Punkte zu beachten: Erstens befindet sich das KGV des Dax aktuell bei 11,25. Im historischen Vergleich ist dieses KGV eher moderat bis günstig. In den vergangenen zehn Jahren befand sich das KGV des Dax meistens zwischen einem Wert von 10 und 18, mit einzelnen starken Ausreißern Richtung 30 währen der Finanzkrise 2008 und dem Corona-Crash.

Und hier gilt es für Anleger auch darauf zu achten: Denn die jetzt verlockend niedrigen KGVs können sich am Ende natürlich als zu optimistisch entpuppen. Sollten die Unternehmensgewinne wegschmelzen und zudem eine Rezession eintreten, dann dürften die KGVs deutlich steigen, selbst wenn die Kurse sinken: In einem solchen Fall dürften nämlich die Unternehmensgewinne deutlich geringer ausfallen als prognostiziert. Darauf sollten Investoren auf jeden Fall achten und nicht nur einfach nach günstigen KGVs Ausschau halten.

Können sich die Gewinne der Konzerne allerdings auf einem guten Niveau halten, so sind die Aktien mit diesen niedrigen KGVs aktuell tatsächlich ein Schnäppchen.

Kurzanalyse der günstigsten Dax-Aktien


Als günstigste Aktie des Dax springt Porsche ins Auge. Der Automobilkonzern kommt aktuell auf ein KGV von 4,1 und auf eine Dividendenrendite von 6,76 Prozent. Sollte der Konzern diese Zahlen halten können, wäre das für Anleger toll. Allerdings: Die Automobilkonzerne warnen aktuell vor schwierigen Zeiten und reduzieren ihre Ziele nach unten. Auch Bernstein Research setzte die Aktie von Porsche auf "Underperform" und reduzierte das Kursziel auf 60 Euro. Analyst Roeska schreibt Mitte Juni, die Autobauer seien hohen Rohstoff- und Zuliefererkosten sowie Lohnerhöhungen ausgesetzt. Allerdings scheinen die Jahresziele erreichbar.

Nichtsdestotrotz müssen Anleger sich bei den Autowerten dem aktuellen Risiko einfach bewusst sein. Und dies gilt ebenfalls für BMW und Mercedes-Benz.

Allerdings ist Bernstein Research im gleichen Zug bei der BMW-Aktie optimistischer und setzt das Kursziel auf 100 Euro, was etwas mehr als 25 Prozent Potential bedeutet. Denn Analyst Roeska bevorzugt aktuell die Luxus-Automarken, weil diese eine höhere Preissetzungsmacht und somit mehr Profitabilität inpetto hätten. So fällt auch das Fazit zur Mercedes-Benz-Aktie in diesem Zuge positiv aus. Roeska setzt das Kursziel auf 85 Euro.

Die Covestro-Aktie und die E.ON-Aktie


Auf den Plätzen 4 und 5 folgen schließlich noch das Chemie-Unternehmen Covestro und der Energie-Konzern E.ON.

Die Covestro-Aktie ist mit einem KGV von 6,7 und einer Dividendenrendite von 6,9 Prozent attraktiv bewertet. Die Aktie notiert deutlichst unter ihrem Rekordhoch und auch weit unter dem Zwischenhoch nach der Corona-Pandemie. Die Analysten schwanken zwischen Halten und Kaufen, die Kursziele befinden sich aber fast alle über dem aktuellen Kurs.

Zudem ist E.ON mit einem KGV von 9,44 und einer Dividendenrendite von 6,0 Prozent gut bewertet. Das KGV ist zwar nicht sehr günstig, doch nach dem aktuellen Rücksetzer im Frühjahr von 12 Euro runter bis auf unter 9 Euro, sehen Analysten wieder mehr Potential. Die meisten der Experten setzen die Kursziele zurück in diese Region um 12 Euro, was Anleger ein Potenzial von teils mehr als 30 Prozent verspricht.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche, Mercedes-Benz.