Auch die Erlöse blieben trotz eines - auch dank Zukäufen - sehr starken Anstiegs um fast ein Drittel auf 20,2 Milliarden Dollar unter den Prognosen. Anleger reagierten enttäuscht und ließen die Aktie nachbörslich zeitweise um knapp sechs Prozent fallen. Seit Jahresbeginn war der Kurs aber auch schon um 29 Prozent gestiegen.

Zwar lieferte Disney mit dem Superhelden-Blockbuster "Avengers: Endgame" - der im Juli "Avatar" als erfolgreichsten Film der Kinogeschichte abgelöst hatte - im abgelaufenen Quartal einen riesigen Kassenschlager. Auch sonst legten die Erlöse in allen Sparten zu. Belastet wurde die Bilanz von Sonderkosten durch die Integration zugekaufter Geschäfte von 21st Century Fox und hohen Investitionen in den Auf- und Ausbau von Streaming-Diensten wie Disney+ und Hulu sowie der Online-Version des kriselnden Sportsenders ESPN. Insgesamt kletterten die Ausgaben um 55 Prozent auf 17,5 Milliarden Dollar.

In der Filmsparte - wo im Berichtszeitraum auch "Aladdin" und "Toy Story 4" erschienen - stand dem "Avengers"-Erfolg mit dem von Fox übernommenen Marvel-Actionstreifen "Dark Phoenix" ein Flop gegenüber, der Disney eine Abschreibung einbrockte. Auch das normalerweise florierende Geschäft mit Vergnügungsparks enttäuschte diesmal. Analysten hatten fest damit gerechnet, dass die mit großem Spektakel als Ergänzung zum Disneyland-Resort in Kalifornien eröffnete Themenwelt "Star Wars: Galaxy's Edge" ein Hit wird. Doch stattdessen gingen Besucherzahlen und Betriebsgewinn in den USA zurück.

In einer Konferenzschalte mit Investoren erklärte Disneys Finanzchefin Christine McCarthy, dass die Parks in Florida wohl weniger Gäste angezogen hätten, da diese die dort anstehende Eröffnung des "Star Wars"-Bereichs abwarten würden. Konzernchef Bob Iger sagte, er habe keine langfristigen Sorgen hinsichtlich der Sternenkrieger-Attraktionen. In Kalifornien sei großer Andrang befürchtet worden, zudem hätten die Hotels die Preise erhöht. Deshalb seien einige Menschen ferngeblieben, denen es einfach zu teuer wurde. Das dürfte die Geschäfte jedoch nicht dauerhaft belasten, sagte Iger./hbr/DP/zb