Netflix drängt in traditionelles TV, Vertrag mit französischen Konzern TF1 Group, in den USA eerstmals mehr Streaming als TV

Mit Streaming entwickelt sich die Medienbranche weiter. Das werde Kabel-TV und Kinos langfrstig ablösen, prophezeite Netflix-Co-Chef Ted Sarandos vor einigen Wochen: offensichtlich ein Prozess mit verschiedenen Auswirkuängen auf die Branche  der Medienkonzerne in den USA und in Europa: Der bahnbrechende Erfolg großer Streaminganbieter wie Netflix und Walt Disney mit Disney+, ESPN+ für Sport und Hulu, aber Amazon mit Prime Video und Apple mit Apple+, zwei Technologiekonzerne, die sich auch hohe Verluste mit ihren Streamingdiensten leisten können, löst in den USA eine Apokalypse im jahrzehntelang sehr profitablen Geschäft mit Kabel-TV aus.

Alle außer Walt Disney, Serie von KabelTV Abspaltungen in Amerika

Alle großen US-Medienkonzerne, außer Walt Disney, wollen ihr Kabel-TV-Geschäft nun abspalten. Davon besonders betroffen ist Warner Bros. Discovery. Die Nettoschulden des Konzerns, rund 38 Milliarden Dollar, sind so hoch wie der für das Geschäftsjahr erwartete Umsatz. Wichtig zu wissen für Anleger in Deutschland: der Fiskus wertet die Aktien von Abspaltungen (Spinoffs) ausländischer Unternehmen als Sonderdividende und besteuert die Aktien der Börsendebütanten entsprechend. Es lohnt sich deshalb die Aktien vor einem Spinoff zu verkaufen um später wieder einzusteigen. Die ganze Story zum Drama in Amerikas Kabel-TV-Business., über Gewinner und Verlierer und Strategien für Anleger lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von BÖRSE ONLINE, digital bequem per Paypal zahlen, oder am Kiosk.

Netflix-Allianz mit TF1 in Frankreich

Und weil Netflix der Sieg über diie Kabel-TV-Riesen, zu Hause in den USA, nicht genug ist, und Co-Chef Sarandos "die Branche weiterentwickeln" will, warum nicht auch über eine Allianz mit einem herkömmlichen TV-Konzern in Europa, die TF1 Group in Frankreich.  Der Konzern will Netflix Plattform für alle seiine fünf Sender für sogenanntes lineares TV nuttzen um populäre Sendungen wie Brocéliande und The Voice und begehrte Live-Sportveranstaltungen in Frankreich zu übertragen. Live-TV-Sport ist, sowohl für TV-Konzerne als auch für Streamer, ein lukratives Geschäft, sowohl in den USA als auch in Europa. Zusätzlich zu seinen fünf seiner linearen Kanälen wird Frankreichs größter kommerzieller TV-Sender auch seine Online-Mediathek, mehr als 30000 Stunden TV-Sendungen auf Abruf, über Netflix-Plattform laufen lassen.


Netflix mit mehr als zehn Millionen Abos in Frankreich

Greg Peters, Co-Geschäftsführer von Netflix, sagte der Financial Times, dass Zuschauer in Frankreich „Fernsehen nun als Netflix betrachten", für seinen Konzern sei der Vertrag mit TF1 die Chance mit dem größten Sender in der  französischen Medienlandschaft und den Produzenten großartiger Premium-Inhalte zusammenzuarbeiten. Zu den TF1-1 Live-Sportübertragungen, die in Frankreich nun auch über Netflix laufen sollen, zählen alle Spiele der französischen Fußballnationalmannschaft und andere im Streaming begehrte Sportarten, zum Beispel Basketball. Der Beginn der Kooperation ist für 2026 geplant. Die TV-Kanäle von TF1 nutzen 58 Millionen Abonnenten, 35 Millionen den Streaming-Dienst TF1+. Netflix hat in Frankreich seit 2022 mehr als 10 Millionen Abonnenten.


USA, YouTube ist das neue Fernsehen

Wie groß die Macht zur Veränderung der Medienbranche ist, wird indes in Amerika nun auch durch Zahlen der Marktforscher belegt. Wie die internationale Agentur Nielsen berichtet, hatten Netflix und Co. im Mai bei der täglichen Nutzung von TV- und Rundfunkgeräten zuhause erstmals die Nase vorn: Streaming kam auf 44,8 Prozent Fernsehnutzung, Rundfunk und Kabel zusammen auf 44,2 Prozennt.  Im Mai meldete Warner Bros. Discovery einen Rückgang der TV-Einnahmen im ersten Quartal um 18 Prozent., bei Paramount waren es im Quartal 13 Prozent weniger. Es ist ein Abwärtstrend in der Branche, der schon länger besteht. Erstaunlich in der Nielsen-Statistik ist auch dass Alphabets YouTube bei der  Gesamtbildschirmzeit in den USA an erster Stelle rangiert, im Mai mit 12,5 Prozent der TV-Nutzung. Einer der wesentlichen Gründe dafür dürfte sein, dass YouTube kostenlos ist und Kabel-TV-Abos sehr teuer sind. Werbung müssen die Zuschauer auf beiden Kanälen ertragen. Netflix, auch kostenpflichtig, kam im Mai in US-Haushalten übrigens nur auf 7,5 Prozent der gesamten Fernsehnutzung.


Hinweis auf Interessenskonflikte: Der Vorstand der Börsenmedien AG, alleinige Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple, Warner Bros. Discovery