Bei dem Familienunternehmen waren im März 10.000 Beatmungsgeräte geordert worden. Weil der Bedarf angesichts des bisherigen Pandemieverlaufs sinkt, hat die Bundesregierung mit einigen Herstellern reduzierte Lieferverträge vereinbart. Zu diesem Kreis zählt offenbar auch Drägerwerk. Auf einer Investorenkonferenz des Analysehauses Montega erklärte Finanzvorstand Gert-Hartwig Lescow kürzlich, dass mit der Bundesregierung Gespräche liefen, nicht abgenommene Geräte an andere Länder zu verkaufen. Sollte Deutschland weniger Beatmungsgeräte benötigen, wäre dies für Drägerwerk daher in Summe neutral, so Lescow. Zusätzlich erklärte der Manager, dass die Fertigung von Atemschutzmasken trotz der geplanten Kapazitätserhöhungen teilweise bis ins Jahr 2022 ausgelastet sei. Derzeit wird die Maskenproduktion für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag erweitert.

Der Hersteller von Spezialschläuchen, Masterflex, ist entweder besonders konservativ oder erwartet im weiteren Jahresverlauf noch größere Auswirkungen der Corona-Krise auf sein Geschäft. Immerhin erwirtschaftete das Unternehmen im ersten Halbjahr ein operatives Ergebnis von 2,4 Millionen Euro. Die laut Prognose für das Gesamtjahr anvisierten ein bis 2,5 Millionen Euro wurden damit deutlich früher erzielt als geplant. Seinen Ausblick aber behält Masterflex unverändert bei. Laut Finanzchef Mark Becks erwartet das Unternehmen ein herausforderndes drittes Quartal, auch wenn der Tiefpunkt im zweiten Quartal überschritten worden sei. Ein Abrücken von der eigenen Vorsicht wäre daher verfrüht, sagt Becks. Insgesamt aber glaubt der Manager, "mit einem blauen Auge" aus der Corona-Krise herauszukommen. Darüber hinaus geht das Unternehmen davon aus, in diesem Jahr keine neuen Schulden machen zu müssen. Während der Restrukturierung in den Vorjahren hatte Masterflex hohe Verbindlichkeiten aufgebaut.