Fraglich ist allerdings, wie lange, da den Insidern zufolge überlegt wird, den neuen Konzern in verschiedene Geschäftsteile aufzuspalten. Dazu zählten die Bereiche Kunststoffe, Spezialchemikalien und Agrarchemie. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Dow Chemical und DuPont wollten sich nicht zu möglichen Fusionsplänen äußern. Zu Börsenschluss am Dienstag in den USA kam Dow auf einen Börsenwert von 58,97 Milliarden Dollar, DuPont wurde mit 58,37 Milliarden Dollar bewertet. Der BASF-Börsenwert liegt Reuters-Daten zufolge derzeit bei 65 Milliarden Euro. Die Anteilsscheine der Ludwigshafener legten im Sog der Übernahmespekulationen am Mittwochmorgen zeitweilig um gut zwei Prozent auf 72,68 Euro zu und gehörten zu den größten Dax-Gewinnern.

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Sowohl DuPont als auch Dow Chemical stehen bereits seit Jahren unter Druck von aktivistischen Investoren, die vom Management unter anderem eine Abspaltung von Geschäftsteilen gefordert hatten. Analysten hatten bereits über einen Zusammenschluss der Agrarchemiesparten der beiden Firmen spekuliert. Angeheizt wurden die Spekulationen nicht zuletzt von den Unternehmen selbst. Dow-Chemical-Chef Andrew Liveris hatte nach einem erneut schwachen Agrarchemiegeschäft im dritten Quartal die Sparte auf den Prüfstand gestellt. Jeder spreche mit jedem, hatte er wissen lassen.

Auch der neue DuPont-Chef Edward Breen hatte Gespräche mit der Konkurrenz über das Agrarchemiegeschäft eingeräumt. Auch ihm machen ein schwächelndes Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut sowie die Dollar-Stärke Sorgen. Der Konzern steuert mit Kostensenkungen dagegen, die langjährige Vorstandschefin Ellen Kullmann nahm im Oktober überraschend ihren Hut. Das Ruder übernahm Breen, der sich bereits mit der Aufspaltung des US-Mischkonzerns Tyco International einen Namen gemacht hatte.

Annäherungsversuche kommen auch aus der Schweiz. Der Agrarchemiekonzern Syngenta, der im Sommer die 47 Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte des US-Rivalen Monsanto abgeblockt hatte, macht DuPont schöne Augen und sieht eine Partnerschaft mit den Amerikanern als sinnvoll an. Die Agrarchemiebranche steht angesichts fallender Getreidepreise unter Druck und leidet unter schwächelnden Geschäften in Lateinamerika. Syngenta hat sich bereits auf große Veränderungen eingestellt: "Wir sind alle überzeugt, dass das in sechs Monaten ziemlich anders aussehen wird", hatte Syngenta-Verwaltungsratschef Michel Demare kürzlich in einem Zeitungsinterview gesagt.

Reuters