Insgesamt meldete der Konzern für Q1 ein Umsatzwachstum von 17,665 Milliarden auf 18,402 Milliarden Euro (+4,2 Prozent) und verbesserte dabei den Nettogewinn pro Aktie von minus 0,17 auf plus 0,301 Euro. Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich konnte das Unternehmen sowohl beim Vorsteuerergebnis EBIT (+14 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro) als auch beim Nettoergebnis (+19 Prozent auf 800 Millionen Euro) vermelden. Als Hauptgründe für die positive Entwicklung nannte das Management operative Verbesserungen sowie wetter-bedingte Umsatzsteigerungen bei Gas. Als weiteres Highlight gilt die Rückkehr der britischen Tochter in die Gewinnzone. Außerdem wurden die Prognosen für das laufende Jahr sowie die mittelfristigen Perspektiven inklusive Dividendenpolitik bestätigt.

Als besonders positiv kann man zweifellos die Entwicklung des Großbritannien-Geschäfts ansehen. Weil mittlerweile sämtliche Npower-Kunden die digitale Kundenplattform nutzen und der harte Winter zu höheren Gasabsätzen geführt hat, gelang auf der Insel ein Comeback in die schwarzen Zahlen. Außerdem geht das Management davon aus, das für 2022 geplante Ergebnisziel von 100 Millionen Euro bereits in diesem Jahr zu erreichen. Auch die bisherigen Unternehmensziele zur Verschuldung dürften früher als geplant erzielt werden.

Optimistische Analysten in der Überzahl


Mit Blick auf die von FactSet Research erfassten Analystenurteile sind derzeit eindeutig die Optimisten in der Überzahl. Von den insgesamt 23 erfassten Analystenmeinungen raten nämlich 13 zum Kauf (Buy) und vier zum Übergewichten (Overweight) der Aktie. Vier Experten stufen den Titel als haltenswert (Hold) ein, während jeweils einmal zum Verkauf (Sell) bzw. zum Untergewichten (Underweight) geraten wird. Die Bandbreite der ausgesprochenen Kursziele reicht von 10,93 bis 16,00 Euro und führt zu einem Durchschnittswert von 13,59 Euro. Aktuell kostet der DAX-Wert 10,59 Euro.

Unter charttechnischen Aspekten verlief das Börsenjahr 2021 für die E.ON-Aktie bislang ausgesprochen erfreulich. Nach einem Anfang März erfolgten erfolgreichen Test der im Bereich von acht Euro angesiedelten Unterstützungszone setzte ein markanter Rebound über die psychologisch wichtige Marke von zehn Euro ein. Aktuell kämpft der DAX-Versorger um die Marke von 10,60 Euro. Genau hier drehte der Titel im Juli vergangenen Jahres nach unten und generierte mit dem Verletzen der langfristigen 200-Tage-Linie ein klares Verkaufssignal. In der zweiten Märzhälfte wurde diese dann mühelos überwunden, wodurch ihre Abwärtstendenz zum Erliegen kam. Sollte die Durchschnittslinie nun wieder nach oben drehen, wäre dies als charttechnisches Trendwechselsignal anzusehen. Auf kurze Sicht eröffnet sich bei der E.ON-Aktie nunmehr Aufwärtspotenzial bis 11,50 Euro. Im Februar 2020 stürzte sie im Zuge des Corona-Selloffs von hier aus innerhalb weniger Wochen zeitweise sogar unter acht Euro. Danach wurden nachfolgende Kursgewinne von über 30 Prozent wieder komplett aufgezehrt. Nun darf man gespannt sein, ob die innerhalb von etwas mehr als zwei Monaten erzielten Kursgewinne in Höhe von mehr als 25 Prozent von nachhaltigerer Natur sein werden.

Diverse Timingindikatoren sind von einem hohen Maß an Optimismus geprägt. Auf der Website Tradingview schlägt bei der E.ON-Aktie das Pendel derzeit eindeutig in Richtung "Kaufen" aus. Von insgesamt 26 analysierten Indikatoren stehen nämlich sieben auf "Verkaufen", vier auf "Neutral" und 15 auf "Kaufen". Investoren sollten allerdings stets im Hinterkopf behalten, dass die Aktie zuletzt eine rasante Rally erlebt hat und sich dadurch erhebliches technisches Korrekturpotenzial aufgebaut hat.