Eon übernimmt die Aktien von Innogy. Dann folgt die Verschmelzung, bei der die freien Aktionäre herausgedrängt werden. Letztlich kommen noch die Transaktionen, bei denen die Aktivitäten im Bereich erneuerbare Energien plus einer Beteiligung von knapp 17 Prozent an Eon Richtung RWE gehen.

Eon ist dann auf Netzwerke und Energiedienstleistungen fokussiert. Das Unternehmen wird bei Netzwerken größter Anbieter in Europa sein. Hier sind die Einnahmen reguliert, fließen aber stetig. Wegen des sicheren Einnahmestroms erwarten Investoren hohe und steigende Dividenden. Diese Hoffnung könnte sich als Trugschluss erweisen. Einige Argumente sprechen dafür, dass der Druck auf Eon zunehmen könnte. Zum einen hatte Innogy zuletzt schwache Ergebnisse. Der Preis des Deals, inklusive noch ausstehender Abfindungen für die freien Aktionäre, dürfte zu hoch sein. Und das wird sich in der Bilanz fortsetzen.

Eon hatte seinen Schuldenstand vor der Innogy-Übernahme auf 16 Milliarden Euro reduziert. Die Schulden dürften sich nun mehr als verdoppeln. Die Relation zum Betriebsergebnis könnte auf über sechs ansteigen, befürchten die Analysten von Kepler Cheuvreux. Das wäre zu viel, um die hohen Investitionen und eine steigende Dividende zu finanzieren. Und ein Ausgleich etwa über höhere Netzgebühren ist beim aktuellen Zinsniveau kaum zu erwarten. Die Gebühren könnten eher fallen, wie das in Spanien der Fall sein wird. Weil das Risiko steigt, stuft BÖRSE ONLINE die Aktie mit "Verkaufen" ein.

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