Endlich. Seit der Abspaltung der herkömmlichen Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen, die in das neue MDAX-Unternehmen Uniper ausgelagert wurde, und Eon-Aktionären in Deutschland steuerfrei als sogenanntes Spin-Off in die Depots gebucht wurde, hat der DAX-Konzern aus Düsseldorf auch seine lange Serie von Verlusten beendet.

Chef Johannes Teyssen, der auch den umgebauten Konzern führt, kann wieder auf Reserven zugreifen: "Wir haben den finanziellen Spielraum, um in neues Wachstum zu investieren." Neu ist jedoch dass der Manager, dessen Vertrag im kommenden Jahr ausläuft, keine schwer kalkulierbare Risiken durch Übernahmen eingehen will und stattdessen auf organischen Wachstum setzt. Drei Milliarden Euro unrechtmäßig erhobene Brennelementesteuer, die der Bund nach einen Urteilsspruch des Bundesverfassungsgerichts an die Düsseldorfer zurückzahlen musste, haben die Kasse des Konzerns stark aufgebessert.

Die Wachstumsperspektiven der Düsseldorfer, die sich auf Stromerzeugung aus regenerativen Energien wie Sonne und Wind und auf das Betreiben von Stromnetzen, beides streng regulierte Märkte, fokussiert haben, sind allerdings noch bescheiden.

Beim Umsatz erwarten Analysten bis 2020 jährliche Zuwächse zwischen Null und vier Prozent, für 2018 sogar einen Rückgang um mehr als vier Prozent. Ähnlich bescheiden sind die Prognosen für den Nettogewinn pro Aktie - jährlich ein bis vier Prozent zwischen 2018 und 2020. Wesentlicher Treiber für mehr Gewinn sind die Stromnetze und ab Ende des laufenden Jahres voraussichtlich auch zusätzliche Kapazitäten bei Strom aus Sonne und Wind.

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion





Einschätzung der Redaktion



Die Aktie nähert sich unserem Kursziel bei 10,90 Euro. Mit den zurücküberwiesen Milliarden aus der Brennelemente-Steuer hat der Konzern seine finanzielle Stärke gegenüber dem Rivalen Innogy, der ehemaligen RWE-Tochter, erheblich verbessert. Gemessen am KGV sind die Papiere inzwischen jedoch nicht mehr günstig. Wir heben das Kursziel moderat auf 12 Euro an und bestätigen die Kaufempfehlung

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 12,00 Euro
Stoppkurs: 7,50 Euro