Nichts für schwache Nerven war die jüngste Börsenvergangenheit. Und derzeit sieht es nicht so aus, als ob die Schwankungsbreite der Börsen demnächst deutlich zurückgeht. Nicht nur deshalb rücken nun Strategien wieder in den Vordergrund, die auf wenig volatile Aktien setzen. Die Konstruktion dieser ETFs ist dabei jedoch nicht so trivial wie bei den nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes, sondern richtig ausgeklügelt.

Mit mathematischen Formeln werden etwa beim MSCI World Index die Titel ausgewählt, die bislang das absolut niedrigste Risiko aufgewiesen haben. Zudem fließt die Korrelation der Aktien untereinander in die Berechnung mit ein. Daher kommen für den iShares Edge MSCI World Minimum Volatility ETF nur Aktien infrage, die wenig schwanken und gleichzeitig gering mit anderen Werten korrelieren. So werden von den Indexkonstrukteuren Klumpenrisiken von vornherein ausgeschlossen. Daher ist auch der Branchenmix bei Minimum-Volatility-Strategie anders und deutlich ausgewogener als im "normalen" MSCI World. Der MSCI World Minimum Volatility gewichtet zyklische Branchen und auch Finanztitel geringer.

Deutlich höher gewichtet werden Gesundheits-, Konsum- und Versorgeraktien. Diese Abweichungen auf Branchenebene sind jedoch auf fünf Prozentpunkte beschränkt. Diese Obergrenze gilt auch bei den Ländergewichtungen. Japan ist um 4,4 Prozentpunkte höher gewichtet als im MSCI World. Die Schweiz ist mit 5,8 Prozent doppelt so hoch wie im Weltindex gewichtet. Am stärksten untergewichtet mit 4,5 Prozentpunkten ist Großbritannien. Einzelwerte dürfen im Minimum-Volatility-Index mit maximal 1,5 Prozent gewichtet werden. Im optimierten Weltindex sind statt der 1640 Titel des Ausgangsindex nur 339 enthalten. Die Volatilität liegt 20 bis 30 Prozent unter dem MSCI World.

Fazit: Die Ergebnisse des MSCI World Minimum Volatility sprechen für sich. Das Risiko sinkt, die Rendite steigt.