Allerdings blieben die Umsätze am verkürzten Handelstag gering, viele Investoren blieben zwischen den Feiertagen zu Hause. "Die Volumina liegen etwa 50 Prozent unter dem Durchschnitt, und die Leute machen so wenig wie möglich: Ein bisschen Gewinne mitnehmen, und zum Jahresende werden die Portfolien aufgehübscht", sagte Mark Taylor, Händler bei Mirabaud. In den vergangenen Wochen hatten die Einigung zwischen den USA und China auf ein Teilabkommen im Handelskonflikt und wieder bessere Konjunkturdaten die Kurse nach oben getrieben. Anders als die Indizes in den USA schaffte es der Dax aber nicht, ein neues Rekordhoch zu markieren. Daher lasse sich trotz der sehr beachtlichen Performance ein Haar in der Börsensuppe finden, sagte Christian Henke, Analyst beim Brokerhaus IG Markets. Ein neues Allzeithoch "ist und bleibt aber ein wichtiges Kriterium, damit es auch im neuen Jahr weiter aufwärts gehen kann."

Am Anleihemarkt stieg die Rendite der zehnjährigen deutschen Papiere auf minus 0,207 Prozent und damit den höchsten Stand seit Anfang Juni. Sie profitierte von der Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung: In China sollen die Kreditkosten gesenkt werden. Zudem wird damit gerechnet, dass der Einzelhandel in der Volksrepublik 2019 ein Umsatzplus von acht Prozent geschafft hat. Vor einem Jahr lag die Rendite aber noch deutlich im Plus, bis der Handelskonflikt zwischen den USA und China die Nachfrage nach als sicher geltenden Anleihen angekurbelt hat.

Der Ölpreis verharrte auf dem höchsten Stand seit September. Leichtes US-Öl notierte unverändert bei 61,74 Dollar je Barrel (159 Liter), Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 68,29 Dollar. Auch hier sprachen Experten von einem geringen Handel. Für Gesprächsstoff sorgten die jüngsten US-Luftangriffe auf Stellungen der vom Iran unterstützten Miliz Kataib Hisbollah. Die USA machen die Miliz für einen Raketenangriff in der Nähe der Ölstadt Kirkuk verantwortlich, bei dem am Freitag ein US-Zivilbeschäftigter getötet und vier US-Soldaten sowie zwei irakische Sicherheitskräfte verletzt wurden.

AKTIEN VON GESUNDHEITSFIRMEN IM MINUS


Auf der Verkaufsliste der Börsianer standen die als defensiv geltenden Gesundheitsaktien. Der entsprechende Branchenindex gab 0,4 Prozent nach. Im Dax gehörten die Papiere des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care mit einem Minus von gut zwei Prozent zu den größten Verlierern, die Titel der Muttergesellschaft Fresenius gaben 1,3 Prozent nach. Auch Versorger standen auf der Verkaufsliste.

Um 2,4 Prozent abwärts ging es für die Papiere des Brillenherstellers EssilorLuxottica. Der französische Konzern hat nach eigenen Angaben betrügerische Machenschaften in einem Werk in Thailand aufgedeckt. Dadurch sei dem Unternehmen ein Schaden von voraussichtlich 190 Millionen Euro entstanden. EssilorLuxottica habe Anzeige erstattet und die mutmaßlich in den Betrugsfall verwickelten Mitarbeiter entlassen.

rtr