Der Überschuss stürzte im vierten Quartal binnen Jahresfrist um gut 70 Prozent auf 192 Millionen Dollar ab, wie die Investmentbank am Freitag mitteilte. "Wir gehen weiterhin viele aus der Finanzkrise stammende Rechtsstreitigkeiten an", sagte Bankchef James Gorman. Die Sonderlasten dafür bezifferte er auf 1,2 Milliarden Dollar.

Solche Kosten sind in der Branche keine Seltenheit. Viele US-Banken mussten für diverse Skandale im Handel, vor allem mit Hypotheken-Papieren vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise, büßen und Anleger oder andere Institute entschädigen. Auch Strafzahlungen an den Staat drückten auf die Ergebnisse. Vor allem Marktführer JPMorgan bekam das zu spüren. Das Geldhaus musste für solche Fälle im Gesamtjahr 2013 allein fast 20 Milliarden Dollar ausgeben.

Trotz der Sonderlasten stiegen die Aktien von Morgan Stanley, die sich in den vergangenen zwölf Monaten schon um mehr als die Hälfte verteuert haben, im frühen Handel an der Wall Street um rund drei Prozent. Denn das Ergebnis lag oberhalb der Analystenerwartungen, wenn man die Sonderfaktoren herausrechnet. Auch die Einnahmen im Kerngeschäft kletterten im Quartal mit 12,5 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar sehr deutlich.

WENIGER RISIKEN, MEHR BERECHENBARKEIT

Im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren lief es dagegen nicht rund. Hier sanken die Einnahmen um über 14 Prozent auf 694 Millionen Dollar. Die Rivalen Goldman Sachs und Citigroup hatten Einbußen in ähnlicher Größenordnung hinnehmen müssen. Dabei wirkte sich negativ aus, dass sich US-Investoren seit dem Herbst auf höhere Zinsen gefasst machen. Unternehmen zögerten deshalb zuletzt mit der Emission neuer Anleihen.

Insgesamt haben Investmentbanken im vierten Quartal nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters an den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere sieben Prozent weniger verdient. Das dürfte auch die Deutsche Bank getroffen haben, die in dem Bereich sehr stark ist. Steigerungen konnten indes JPMorgan und vor allem die Bank of America vorweisen.

Morgan Stanley betonte zudem, sich schneller als bislang geplant von riskanten Anlagen trennen zu wollen. In diesem Zusammenhang wird auch seit längerem die - für gewöhnlich stabilere - Vermögensverwaltung ausgebaut. Hier steigerte der Konzern seine Einnahmen um gut zwölf Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar.

Reuters