Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 28.12.2019 erstmals online

Für deutsche Aktien war 2019 ein gutes Jahr. Der in 2018 erlittene herbe Kurseinschnitt ist verdaut. Besonders gut in Schuss sind inzwischen auch wieder die Nebenwerte. Denn während der Standardwerte-Index Dax noch darum kämpft, das Rekordhoch aus dem Jahr 2018 zu überwinden, ist der Nebenwerte-Index MDAX bereits auf neue Bestmarken vorgestoßen. Bei TecDAX reichte es Mitte November außerdem zu neuen Mehrjahreshochs.

Nicht nur mit Standard- sondern auch intensiv mit Nebenwerten beschäftigen sich auch die Analysten von Baader Helvea. Unter den Top-Empfehlungen des auf die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) fokussierten Brokers ist nach wie vor eine Übergewichtung des Mid & Small Caps-Segment festzustellen. Elf von 16 Top-Favoriten für 2019 sind jedenfalls diesem Segment zuzurechnen.

In der Vorwoche hatten wir aus der Publikation zu den Top-Aktien-Ideen von Baader Helvea für das kommende Jahr jene Standardwerte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgestellt, die über das größte Aufwärtspotenzial gemessen an den Kurszielen verfügen.

Dieses Mal sind nun die Nebenwertewerte dran, bei denen die Empfehlungen über mit die meiste Luft nach oben verfügen. Dabei konzentrieren wir uns auf vier deutsche Aktien und einen Titel aus der Schweiz. Gehen die Kalkulationen der Baader Helvea-Analysten auf, dann winken hier Kursgewinne von bis zu 39 Prozent.

Übrigens: Bei der Drucklegung des zitierten Reports wies das Favoriten-Portfolio von Baader Helvea seit der Auflegung am 7. Januar 2013 ein absolutes Plus von 195,7 Prozent auf. Wie es heißt, entspricht das verglichen mit den Vergleichsmaßstäben einer relativen Outperformance von 121,8 Prozent.

Aroundtown-Aktie
Zu den Favoriten der Baader Bank gehören die Anteilsscheine von Aroundtown. Der zuständige Analyst Andre Remke hat nach dem Start der Annahmeperiode des freiwilligen Übernahmeangebots für die TLG Immobilien-Aktionäre erst kürzlich seine Kaufempfehlung bestätigt. Bei einem Kursziel von 9,25 Euro ergibt sich gemessen an den aktuellen Kursen von 8,01 Euro ein Aufwärtspotenzial von 15,5 Prozent.

Remke hält den Zusammenschluss der beiden Gewerbeimmobilien-Spezialisten für sinnvoll. Denn das Vorhaben verspreche eine verbesserte Bonität, begleitet von potenziell geringeren Finanzierungskosten. Außerdem könne die Entwicklungspipeline von TLG Immobilien im Verbund schneller abgearbeitet werden. Die Unterstützung des größten TLG-Anteilseigners, der rund 28 Prozent der Anteile hält, habe Aroundtown durch eine unwiderrufliche Vereinbarung bereits in der Tasche.

Auf Basis der bisherigen Annahme sieht der Analyst den Nettoinventarwert je Aktie von 7,74 Euro auf 10,64 Euro steigen. Damit ergibt sich perspektivisch betrachtet ein Abschlag gegenüber dem geschätzten Nettoinventarwert. Bei der Dividende rechnet man derzeit mit einer Zahlung von 0,28 Euro je Aktie vor das Geschäftsjahr 2019. Damit winkt eine Dividendenrendite von 3,5 Prozent. Die Schätzungen für die Jahre 2020 und 2021 sehen Ausschüttungen von 0,30 Euro bzw. von 0,35 Euro vor.

Wie Baader Helvea allgemein weiter ausführt, ist es Aroundtown gelungen, durch den Aufbau eines 18 Milliarden-Euro-Portfolios in den vergangenen Jahren zum größten börsennotierten Commercial Player in Deutschland zu werden. Zwischen 2016 und heute habe das Unternehmen Gewerbeimmobilien im Wert von mehr als 12 Milliarden Euro erworben. Darüber hinaus profitierte das gemanagte Portfolio von Bewertungsaufschlägen aufgrund der Kompression der Marktrenditen und einer starken operativen Performance des Portfolios auf vergleichbarer Basis.

Durch die Fokussierung auf Value-Added-Immobilien habe das Mietsteigerungspotenzial in den Jahren 2017 und 2018 rund fünf Prozent betragen und 2019 dürfte das Plus vier Prozent betragen, wobei die Hälfte davon aus Leerstandsabbau resultieren dürfte. Ausgehend von den Darüber hinaus sei die Gesellschaft gut finanziert, um weitere Akquisitionsmöglichkeiten wahrzunehmen.

Der Großteil des aktuellen Gewerbeportfolios bestehe aus Büros (53 Prozent) und Hotels (33 Prozent), was auch der Fokus für zukünftige Akquisitionen sei. Auf Basis der Annahmen der Baader Bank wird die Kombination aus der Erschließung des Mietrückflusspotenzials und weiteren Akquisitionen zu einem weiteren Wachstum beim operativen Ergebnis sowie beim Nettoinventarwert führen.

Charttechnik


Das Chartbild bei Aroundtown sieht sehr einladend aus. Denn es ist dem Titel kürzlich gelungen, aus einem mittelfristigen Seitwärtstrend nach oben auszubrechen. Das ging einher mit einem Vorstoß auf neue Rekorde und somit mit einem prozyklischen charttechnischen Kaufsignal. Zudem ist der im ersten Quartal aufgenommene übergeordnete Aufwärtstrend dadurch wieder aufgenommen.



Profil


Aroundtown SA ist ein Immobilienunternehmen, das sich auf Objekte in Deutschland und den Niederlanden spezialisiert hat. Aroundtown investiert in Gewerbe- und Wohnimmobilien mit guter Wertentwicklung. Ein Großteil der Immobilien befindet sich in Berlin, Nordrheinwestfalen, Frankfurt und München, sowie in anderen Großstädten in Deutschland und den Niederlanden.

Die Gewerbeimmobilien werden von Aroundtown gehalten, darüber hinaus hält das Unternehmen bedeutende Anteile an Grand City Properties S.A., welches sich hauptsächlich auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt konzentriert. Aktuell geplant ist der Zusammenschluss mit dem Konkurrenten TLG Immobilien.

Zur Rose Group-Aktie
Eine der Neuzugänge in der Favoritenliste von Baader Helvea ist die Zur Rose Gruppe. Bei dem Schweizer Arzneimittel-Versandhändler hat der zuständige Analyst Volker Bosse das Kursziel auf Franken festgezurrt. Daraus errechnet sich aktuell bei einer aktuellen Notiz von 107,40 Franken noch die Chance auf einen Anstieg von fast zwölf Prozent.

Die genannt Zielvorgabe leitet man aus den historischen Bewertungs-Multiplikatoren der Gruppe ab sowie aus Peer-Group-Bewertungsvergleich. Auf Höhe der anvisierten Notiz 00 würde die Zur Rose Group mit einem Multiplikator von 0,63 beim Verhältnis von Unternehmenswert zum geschätzten Umsatz des Jahres 2020 handeln. Das entspreche einem Aufschlag von rund zehn Prozent auf die eigene historische Durchschnittsbewertung sowie jener beim besten Vergleichswert Shop Apotheke. Gleichzeitig ergebe sich daraus aber noch immer ein Abschlag von rund 20 Prozent gegenüber der gesamten Vergleichsgruppe, wenn man daraus Extremwerte ausklammere.

Allgemein heißt es, die Zur Rose Gruppe sei die größte E-Commerce-Apotheke Europas und verfüge über hervorragende Wachstumsperspektiven. Nach mehreren Akquisitionen in den vergangenen Jahren sei die Zur Rose Gruppe die Nummer 1 der Online-Apotheken in Deutschland (B2C - Kernmarke "DocMorris") und gehöre auch zu den führenden Anbietern in der Schweiz (B2B und B2C - Kernmarke "Zur Rose").

Bosse sieht das Unternehmen gut positioniert, um 1) von den Veränderungen der Einkaufsgewohnheiten in der Pharmabranche (von offline zu online) zu profitieren, 2) der Konsolidierung der Branche und 3) den gesetzlichen Änderungen und der allgemeinen Digitalisierung des Gesundheitswesens. Insbesondere die Einführung von E-Script in Deutschland ab 2020 dürfte der Online-Verkaufspenetration von Rx-Produkten in Deutschland, die mit nur 1,3 Prozen immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau liege, einen enormen Auftrieb verleihen.

Der Konzernumsatz wachse zwar zweistellig pro Jahr, das EBITDA sei jedoch aufgrund der anfallenden Wachstumsinvestitionen in Preise, Marketing, Technologie und Logistik noch negativ (die EBITDA-Marge im Geschäftsjahr 2019 betrug minus ein Prozent). Das Ziel der Gruppe sei es, bis 2022 eine EBITDA-Marge von fünf bis sechs Prozent zu erzielen. Alles in allem handele es sich bei dem Wert damit um eine interessante Anlagemöglichkeit für "wachstumsorientierte" Investoren mit mittelfristigem Anlagehorizont.

Mit Blick auf die im vierten Quartal 2019 erwirtschafteten Zahlen geht man davon aus, dass ein überzeugendes Pro-forma-Umsatzwachstum (inklusive Medpex) von 30 Prozent herausgesprungen ist und damit ein Zuwachs in einer Größenordnung wie nach den ersten neun Monaten. Der bereinigte EBITDA dürfte leicht negativ geblieben sein, was sich aber im Einklang mit den Prognosen der Gruppe bewegen würde.

Charttechnik


Die Zur Rose Group AG ist seit dem 6. Juli 2017 börsenkotiert. Die Aktien werden an der SIX Swiss Exchange im International Reporting Standard gehandelt. Der Ausgabepreis betrug 140,00 Schweizer Franken. Das heißt, wer seit Beginn am Ball ist, sitzt auf Verlusten, denn nach einem zunächst schwungvollen Start ging dem Titel anschließend zusehends die Puste aus. Immerhin könnte sich die Notiz zuletzt vom Rekordtief von 80,60 Franken vom März 2019 zuletzt deutlicher absetzen. Durch den dabei vollzogenen Vorstoß auf ein 52-Wochenhoch hat sich die charttechnische Ausgangslage verbessert.



Profil


Die Schweizer Zur Rose-Gruppe bezeichnet sich selbst als Europas größte E-Commerce-Apotheke und eine der führenden Ärztegrossistinnen in der Schweiz. Mit dem eigenen Geschäftsmodell biete man eine qualitativ hochwertige, sichere und kostengünstige pharma­zeutische Versorgung und leiste damit einen Beitrag zur Senkung der Kosten im Gesundheitswesen.

Man zeichne sich zudem aus durch die stetige Weiterentwicklung digitaler Services im Bereich Arzneimittelmanagement und treibe die Positionierung als integrierte, serviceübergreifende Gesundheitsplattform aktiv voran. Die Zur Rose-Gruppe ist international präsent, unter anderem in Deutschland mit der Apothekenmarke DocMorris. Das Unternehmen beschäftigt an verschiedenen Standorten über 1.300 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 1.207 Millionen Franken.

Sixt-Aktie
Seit Dezember befinden sich auch die Stammaktien von Sixt in der "Top Pick"-Liste der Baader Bank. Die Einstufung mit Kaufen und das Kursziel von 113,00 Euro wurden bestätigt. Die Papiere des Autovermieters gehören damit zu den 16 aussichtsreichsten Aktien aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) für das kommende Jahr. Gemessen am aktuellen Kurs von 90,55 Euro verfügt der Wert über fast 25 Prozent Luft nach oben.

Laut dem zuständigen Analysten Christian Obst hat Sixt hat eine klare Wachstumsstrategie verbunden mit einer guten Kostenkontrolle. Das Unternehmen könne nachhaltig ein prozentual hohes einstelliges bis niedriges zweistelliges Umsatzwachstum erzielen. Obst geht auch davon aus, dass die Gesellschaft die Marge beim Gewinn vor Steuern und Zinsen von über zehn Prozent auch nach 2020 verteidigen kann.

Vor dem Hintergrund dieser Annahmen dürfte der zwischenzeitliche Kursrückgang, verursacht durch die wirtschaftliche Unsicherheit und den Margenrückgang nach dem Rekordjahr 2018, langsam auslaufen. Obst setzt außerdem auch darauf, dass verbesserte Angebote, wie etwa Car-Sharing oder digitale Dienstleistungen zu eienr erhöhten Aufmerksamkeit führen werden. Alles das rechtfertige mit Blick auf die Schätzungen für 202 ein KGV von 19,7, was sich am oberen Ende der Fünf-Jahres-Bandbreite bewegen würde.

Prognosen zufolge dürfte der weltweite Mietwagenmarkt zwischen 2019-2024 mit einer durchschnittlichen Rate von rund 7,5 Prozent p.a. wachsen. Für Sixt kalkuliert Obst mit Umsatzwachstumsraten von nahe zehn Prozent. Die Strategie von Sixt sei es, qualitativ hochwertige Autos, exzellenten Service zu einem wettbewerbsfähigen Preis anzubieten, unterstützt durch einen spezialisierten Marketingansatz.

Sixt habe seine Anstrengungen intensiviert, nicht nur das klassische Vermiet-Geschäft in die digitale Welt zu verlagern und damit das Geschäftsmodell mit Angeboten wie Car-Sharing und als Vermittler von Fahrdiensten zu erweitern und zu kombinieren, sondern auch die Digitalisierung der interne Prozesse zur weiteren Verbesserung der Kundenzufriedenheit voranzutreiben. So biete eine neue App jetzt alle Dienstleistungen an. In einem ersten Schritt erwarte Sixt eine Steigerung der Auslastungsrate seiner Mietflotte durch die Kombination mit Car-Sharing.

Charttechnik


Die Sixt-Stammaktien legten von September 2001 bis August 2018 von 2,96 Euro auf 116,30 Euro zu. Die Langfrist-Performance fällt somit vorzüglich aus. Zuletzt bewegte sich die Notiz aber in einem Seitwärtstrend, der auch nach wie vor intakt ist. Begrenzt wird dieser durch das zuvor erwähnte Rekordhoch sowie nach unten hin von einem Zwischentief bei 64,90 Euro vom Dezember 2018.



Profil


Die Sixt SE mit Sitz in Pullach bei München bezeichnet sich selbst als einen der international führenden Anbieter hochwertiger Mobilitätsdienstleistungen. Mit den Produkten Sixt rent, Sixt share und Sixt ride bietet das Unternehmen ein einzigartiges, integriertes Mobilitätsangebot in den Bereichen Autovermietung, Carsharing und Fahrdienste. Die Produkte können über eine einzige App gebucht werden, die zudem die Services von namhaften Mobilitätspartnern integriert.

Sixt ist in rund 110 Ländern weltweit präsent. Kennzeichnend für das Unternehmen ist, wie es in der Selbstbeschreibung weiter heißt, die konsequente Kundenorientierung, eine gelebte Innovationskultur mit starker Technologiekompetenz, der hohe Anteil an Premiumfahrzeugen in der Flotte und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der Sixt-Konzern erwirtschaftete im Vorjahr Umsatzerlöse von 2,93 Milliarden Euro und zählt zu den profitabelsten Mobilitätsunternehmen weltweit. 2018 war mit einem Umsatzplus von 12,6 Prozent das fünfte Rekordjahr der Firmengeschichte in Folge. Inklusive der Fahrzeuge von Franchisenehmern und Kooperationspartnern bestand die weltweite Fahrzeugflotte im Jahr 2018 durchschnittlich aus 270.100 Fahrzeugen (plus 13,2 Prozent).

Zalando-Aktie
Als Aufsteiger in das Baader-Bank Favoriten-Portfolio kommen neuerdings auch die Aktien von Zalando daher. Der Online-Versandhändler für Schuhe und Mode bekommt von dem zuständigen Analysten Volker Bosse im Zuge einer Kaufempfehlung ein Kursziel von 56,00 Euro zugestanden. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 45,47 Euro wittert man hier die Chancen auf einen Anstieg von gut 23 Prozent.

Die Schätzungen gehen von 2017 bis 2021 von einem Umsatzanstieg von 4,489 Milliarden auf 8,888 Milliarden Euro aus. Der angepasste Gewinn je Aktie soll sich nach einer Einbruch im Vorjahr auf 0,20 Euro bis 2021 auf 0,34 Euro verbessern. Bei genannten Kursziel würde Zalando mit einem 1,7-fachen Verhältnis beim Unternehmenswert zum Umsatz auf Basis der Schätzungen der Baader Bank für 2020 handeln. Das wäre dann im Einklang mit dem entsprechenden Bewertungsniveau bei den Wettbewerbern.

Mit mehr als drei Milliarden Webshop-Besuchern pro Jahr, einem Besucheranteil von 79 Prozent über mobile Geräten, geschätzten mehr als 32 Millionen heruntergeladenen Shopping-Apps und mehr als 30 Mio. aktiven Kunden hat sich Zalando laut Woller als die europäische Online-Modedestination weit vor seinen Mitbewerbern positioniert. Mit dem Start der kommissionsbasierten Plattformstrategie habe sich Zalando zu einem marktführenden Modemarktplatz entwickelt. Dies erhöhe die Marktrelevanz von Zalando durch die Erhöhung der Anzahl der Produkte und Transaktionen bei gleichzeitiger Reduzierung des Kapitalbedarfs und der Bestandsrisiken der Gruppe. Das Partnerprogramm ist aus seiner Sicht margensteigernd.

Darüber hinaus hat der Analyst den Eindruck, dass sowohl ZFS (Zalando Fulfillment Services) als auch ZMS (Zalando Marketing Services) vom Markt noch immer unterschätzt werden. ZFS schaffe eine bessere Auftragsökonomie (durch Bündelung von mehr Produkten in einem Paket) und inkrementelle Serviceumsätze für Zalando. ZMS schaffe Markentreue und margenstarke Ergebnisbeiträge. ZFS und ZMS erfreuten sich eines sehr starken Wachstums (wenn auch von einer niedrigen Basis aus) und würden Zalando helfen, sein Angebot von anderen Wettbewerbern auf dem Markt zu differenzieren. Alles in allem erwartet Woller, dass diese Initiativen zukünftige Verbesserungen der EBIT-Marge unterstützen.

Vorausschauend auf das im vierten Quartal 2019 erzielte Ergebnis geht Woller von folgenden Grundannahmen aus: Aufgrund des allgemeinen Trends zum Online-Shopping und der starken Kennzahlen des "Cyber Days"-Geschäfts sei ein starkes Weihnachtsgeschäft zu erwarten. Mit Blick auf die finanzielle Entwicklung des Konzerns gebe es Raum für positives Überraschungspotential - sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Ertragsseite.

Für das Geschäftsjahr 2019 kalkuliert Woller mit einem Umsatzwachstum von mehr als 20 Prozent und einem bereinigten EBIT von 225 Millionen Euro. Damit hätte Zalando das angestrebte Umsatzplus von 20 Prozent erreicht und das Ergebnisziel (angepasstes EBIT von 198-220 Millionen Euro) sogar übertroffen.

Charttechnik


Der Aktienkurs von Zalando hat sich von August 2014 bis Oktober 2018 mit einem da verbuchten Anstieg von 17,10 Euro auf 49,87 Euro fest verdreifacht. Auf das letztgenannte Rekordhoch folgte dann aber bis zum Ende des Jahres 2018 ein herber Kursrückschlag, bevor sich die Notiz in diesem Jahr wieder markant erholte. Zu neuen Bestmarken hat es bisher aber noch nicht gereicht. Dies wären aber wichtig, um den zwischenzeitlich angerichteten Chartschaden komplett zu reparieren.



Profil


Zalando beschreibt sich selbst als Europas führende Online-Plattform für Mode und Lifestyle. Im Jahr 2008 in Berlin gegründet, biete Zalando heute mehr als 29 Millionen aktiven Kunden Produkte aus den Bereichen Bekleidung, Schuhe, Accessoires und Kosmetik. Das Sortiment umfasst weltbekannte, internationale Marken ebenso wie lokale Labels.

Den Kunden biete die Zalando-Plattform eine Destination für Inspiration, Innovation und Interaktion. Als Europas modischstes Tech-Unternehmen sucht man, wie es in der Selbstbeschreibung weiter heißt, laufend nach neuen digitalen Lösungen für jeden Teil des Einkaufserlebnisses - für unsere Kunden, Partner und allen anderen Akteuren, die Zalando mit uns gestalten wollen. Das Ziel lautet, zur ersten Anlaufstelle für Mode zu werden.

All for One Group-Aktie
Ebenfalls den Aufstieg in die Favoritenliste der Baader Bank haben die Aktien der All for One Group AG geschafft. Bei dem Consulting- und IT-Haus ist eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 74,00 Euro verknüpft. Damit die Rechnung aufgeht, müsste der Wert ausgehend von einer aktuellen Notiz von 53,20 Euro um gut 39 Prozent zulegen.

Der zuständige Analyt Knut Woller weist darauf hin, dass die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2019/ mit einem Umsatzwachstum in einer Größenordnung von vier bis sieben Prozent rechnet- Beim EBIT werde eine Spanne von 20-22 Millinen Euro angepeilt, was sich mit seiner eigenen Schätzung von 22,4 Millionen Euro vergleicht.

Was die Mittelfristziele bis zum Geschäftsjahr 2022/23 angehe, werde von Seiten des Unternehmens wie schon bisher ein Umsatz in der Größenordnung von 550-600 Millionen Euro angestrebt sowie eine EBIT-Marge von über sieben Prozent (geplant für 2019/20 sind 5,3-5,7 Prozent).

Die Kursentwicklung bei der All for One Group wurde laut Wwoller zwischenzeitlich durch den Margenrückgang der vergangenen Jahre belastet. So sei die bereinigte EBIT-Marge von 8,0 Prozent in 2014/15 auf 5,5 Prozent in 2018/19 gesunken. Als Folge habe sich das von der Börse zugestandene Verhältnis beim Unternehmenswert zum Umsatz vom noch 1,4-fachen Anfang 2016 auf das rund 0,6-fache verringert. Die Unternehmensprognose für 2019/20 deute aber darauf hin, dass sich die Margen im laufenden Geschäftsjahr stabilisieren und in den Folgejahren erholen sollten.

Was die Bewertung angeht, so bezeichnet Woller diese als attraktiv. Zumindest gelte diese Einschätzung für den Fall, dass sich wie unterstellt die Margen verbessern sollten. Jedenfalls ergebe sich aktuell verglichen mit Wettbewerbern wie Bechtle oder Cancom ein Bewertungsabschlag. Denn diese kämen beim genannten Verhältnis beim Unternehmenswert zum Umsatz auf höhere Multiplikatoren von 0,9 bzw. von 1,0.

Den Annahme zufolge soll der Umsatz von 2016/17 bis 2020/21 von 300,5 Millionen auf 414,4 Millionen Euro steigen. Der angepasste Gewinn je Aktie soll sich in der genannten Zeitspanne von 2,63 Euro auf 3,59 Euro verbessern. Bei der Dividende wird zunächst mit einer unveränderten Zahlung von 1,20 Euro je Anteilsschein gerechnet und für die beiden Folgejahre mit 1,40 Euro bzw. mit 1,60 Euro.

Charttechnik


Langfrist-Anleger, die bei der All for One Group von März 2009 bis November 2015 mit am Ball waren, durften sich die Hände reiben. Denn es ging in dieser Zeit mit dem Aktienkurs von 1,50 Euro auf 75,67 Euro nach oben. An das letztgenannte Rekordhoch schloss sich aber eine Korrekturbewegung an. Der dabei zuletzt entstanden Abwärtstrend ist aber dank der jüngsten Kursgewinne überwunden. Die Notiz ist damit zunächst erst einmal zurück im zuvor vorherrschenden Seitwärtstrend. Das Chartild hat sich somit verbessert, ohne bereits wieder zu glänzen.



Profil


Die All for One Group AG sieht ihre Aufgabe darin, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in einer digitalen Welt zu steigern. Dazu vereint die Gruppe Strategie- und Managementberatung, Prozessberatung, Branchen-Expertise und Technologie-Know-how mit IT-Beratung und -Services unter einem Dach. Mit Lösungen auf Basis von SAP, Microsoft und IBM verbunden mit der Umsetzungspower ihrer über 1.850 Experten orchestriert die All for One Group AG alle Facetten von Wettbewerbsstärke: Intelligentes Enterprise Resource Planning (ERP) als »Digital Core« einer jeden zukunftsgerichteten Unternehmens-IT, Strategie, Geschäftsmodell, Customer & Employee Experience, New Work, Big Data & Analytics genauso wie IoT, Artificial Intelligence oder Cybersecurity & Compliance.

Über 2.500 Kunden begleitet die All for One Group AG so bei ihrer Transformation und dem Ausbau ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Für Marktbeobachter gilt die führende Consulting- und IT-Gruppe als die Nr. 1 im deutschsprachigen SAP-Markt. Als Gründungsmitglied von United VARs, der weltweit leistungsstärksten Allianz von SAP-Partnern, garantiert die All for One Group AG auch außerhalb des deutschsprachigen Raums in über 100 Ländern ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot sowie besten Vor-Ort-Support. Im Geschäftsjahr 2018/19 erzielte die All for One Group AG einen Umsatz in Höhe von 359,2 Millionen Euro.