Die Vorzugsaktie von Volkswagen bewegt sich seit Anfang November in einem schönen Aufwärtstrend. Doch der ist jetzt plötzlich in Gefahr. War es wieder mal ein Fehlsignal?
VW-Aktionär konnten ihr Glück in den vergangenen Wochen kaum fassen: Seit Anfang November gewann das Papier mehr als 20 Prozent, stieg sogar an die Marke von 109 Euro heran. Doch genau da machte der VW-Kurs jetzt kehrt. Schlimmer noch. Mit dem Rückfall auf rund 103 Euro am Donnerstag ist nun der schöne Aufwärtstrend in Gefahr. Und auch das bisherige Jahreshoch bei 113,95 Euro, das BOERSE ONLINE als nächstes Etappenziel genannt hatte, gerät nun erstmal wieder außer Reichweite.
Der machte auch deshalb Hoffnung auf mehr, weil die 50-Tage-Linie gerade erst mit Schwung die 200-Tage-Linie durchbrochen hatte. Doch nun werden Erinnerungen an den März und den September des Jahres wach, als das schon einmal passiert war – und sich das vermeintliche Kaufsignal später als Fehlsignal erwies.
Könnte es wieder ein Fehlsignal gewesen sein?
Zum einen geriet Volkswagen in den Abwärtssog der deutschen Autoaktien rund um die jüngste EU-Entscheidung. Die kippte zwar das totale Verbrennerverbot im Jahr 2035, entschied aber zugleich, dass Dienstwagen und Flottenfahrzeuge trotzdem ab 2025 komplet elektrisch unterwegs sein müssen. Da im Premiumsegment jeder zweite Neuwagen ein Dienstwagen ist, trifft das neben BMW und Mercedes auch die VW-Konzernmarken Audi und Porsche hart. Gleichwohl scheinen die Wolfsburger im Massenmarkt mit ihren neusten E-Modellen, vom Elroq (Skoda) bis zum ID.Polo punkten zu können. Auch die in dieser Woche neu eröffnete Batteriefabrik in Salzgitter zeigt, dass VW das Rennen gegen die chinesische Konkurrenz noch lange nicht aufgeben muss.
Mancher Börsianer mag jedoch darauf gesetzt haben, dass VW mit Rückenwind aus der EU noch schneller aus der Talsohle kommt.
Zwei Faktoren stützen die Aktie
Zwei Dinge sprechen dennoch für die Aktie: Zum einen ist der Abstand zur 200-Tage-Linie noch weit: Diese verläuft in der Nähe der 96-Euro-Marke, also sieben Prozent tiefer. Zum zweiten gerät an der Börse mit dem Jahreswechsel wieder zunehmend die Dividende in den Fokus: Zwar rechnet die BÖRSE ONLINE-Redaktion aufgrund der schwachen Geschäftszahlen mit einer erneuten Senkung der Dividende auf 4,86 Euro je Vorzugsaktie (von 6,36 im Jahr zuvor). Doch das wären auf Basis eines Kurses von 103 Euro immer noch 4,7 Prozent, zahlbar nach der Hauptversammlung am 18. Juni 2026.
Diese verhältnismäßig hohe Rendite dürfte den in oder anderen Börsianer zugreifen lassen – und den Kurs nach unten stabilisieren.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..