Unter dem Strich sei das Nettoergebnis im vergangenen Jahr um 86 Prozent auf umgerechnet 2,8 Milliarden Euro eingebrochen. Wie der staatlich-kontrollierte Konzern am Mittwoch mitteilte, gehe dies unter anderem auf höhere Abschreibungen zurück. Auch der gesunkene Ölpreis macht Gazprom zu schaffen. Der Verfall der Landeswährung hat zudem die auf US-Dollar lautenden Verbindlichkeiten ansteigen lassen.

Gazprom lieferte den Angaben zufolge 8,5 Prozent weniger Gas nach Europa und in andere Länder. Der durchschnittliche Preis sei aber um elf Prozent gestiegen, so dass der Gesamtumsatz auf umgerechnet 98,2 Milliarden Euro von zuvor 92,2 Milliarden Euro kletterte.

Wegen eines möglichen Missbrauchs seiner Marktmacht in Osteuropa droht Gazprom eine Milliardenstrafe von der EU. Die Brüsseler Wettbewerbshüter hatten dem Konzern vor einer Woche ihre Beschwerdepunkte geschickt. Die EU-Kommission wirft Gazprom unter anderem vor, die Kunden zu beschränken und möglicherweise unlautere Preise zu verlangen. Gazprom hat zwölf Wochen Zeit, auf die Vorwürfe zu reagieren. Es droht ein Bußgeld von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes.

Reuters