Händler fürchten nun, dass dem Dax trotz der kräftigen Erholung im neuen Jahr der Ausbruch aus dem im Sommer 2018 begonnenen Abwärtstrend versagt bleiben könnte.

An der Wall Street hatte der Dow Jones Industrial als Zugpferd der weltweiten Börsen nach seinem mehrwöchigen Rekordlauf am Vortag wieder etwas nachgegeben. Er verpasste somit den Sprung auf ein neuerliches Hoch. An diesem Mittwoch dürfte der Dow zum Auftakt erneut nachgeben.

Marktbeobachter sehen die jüngste Rally ohnehin "auf der Zielgeraden". Börsianer rechnen damit in der nächsten Zeit mit einer Konsolidierungsphase an den Märkten. Vor diesem Hintergrund dürften Anleger verstärkt über Gewinnmitnahmen nachdenken.

In den vergangenen Tagen hatten Investoren noch erleichtert auf Entspannungssignale im Handelsstreit reagiert: US-Präsident Donald Trump verschob die geplante Verschärfung der Strafzölle auf chinesische Waren und will sich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping treffen. Im Blick haben die Anleger auch das zweite Gipfeltreffen zwischen Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Für Nervosität sorgte der Konflikt in Kaschmir, nachdem Pakistan nach eigenen Angaben zwei indische Militärmaschinen abgeschossen hatte. Einige Investoren griffen verstärkt zu der als sicher geltenden Schweizer Währung. Zum Dollar stieg der Franken auf den höchsten Stand seit gut drei Wochen. Ein Dollar kostete 0,9959 Franken.

Was am Mittwoch an der Börse sonst noch wichtig war



Milliardendeal: Merck will Halbleiterzulieferer Versum Materials übernehmen
Der Darmstädter Merck-Konzern will mit einer Milliardenübernahme seine Materialsparte stärken: Das Dax-Unternehmen hat ein Auge auf den Halbleiterzulieferer Versum Materials aus den USA geworfen und bietet dafür 48 Dollar je Aktie, wie die Merck KGaA am Mittwoch in Darmstadt mitteilte. Damit werde die Übernahme mit insgesamt 5,9 Milliarden Dollar (knapp 5,2 Mrd Euro) bewertet.

Neuer Beiersdorf-Lenker will mehr in die Hautpflege investieren
Der neue Beiersdorf-Chef Stefan De Loecker macht sich an die Arbeit: Er verordnet dem Hamburger Konsumgüterkonzern höhere Ausgaben, um in Zukunft mit seinen Haut- und Körperpflegeprodukten profitabler wachsen zu können. Dafür muss der Nivea-Hersteller aber zunächst auf Rendite verzichten. 2019 dürfte für Beiersdorf ein Übergangsjahr werden, wie der Konzern am Dienstagabend mitteilte.

Monsanto-Kauf treibt Bayer an - Klagewelle in USA reißt nicht ab
Starke Zuwächse im Agrarchemie-Geschäft nach der Übernahme von Monsanto haben bei Bayer 2018 beim Umsatz für Schwung gesorgt. Milliardenschwere Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Konzernumbau drückten aber auf den Gewinn. Im laufenden Geschäft konnte der Pharma- und Agrarchemiekonzern die Erwartungen von Analysten übertreffen, wenngleich es etwa in der Pharmasparte haperte. Zudem bringt der Monsanto-Kauf eine Klagewelle in den USA wegen angeblicher Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat mit sich.

Zukauf und Digital-Investitionen bremsen Gewinnpläne der Aareal Bank
Hohe Investitionen ins Digitalgeschäft und die Integration der Düsseldorfer Hypothekenbank (DHB) bremsen die Gewinnpläne des Immobilienfinanzierers Aareal Bank. Für 2019 rechnet Vorstandschef Hermann Merkens mit weniger Gewinn als im Vorjahr, wie das Geldinstitut am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Allerdings hatte die Aareal Bank 2018 auch von positiven Sondereffekten profitiert. Derweil sieht sich der Vorstand nach weiteren Übernahmemöglichkeiten um: Im Fokus steht dabei das Geschäft der Digitaltochter Aareon, die Computerprogramme und Apps für Immobilienfirmen und Mieter anbietet.

Wirecard-Rivale Adyen übertrifft Umsatzerwartungen
Der Zahlungsdienstleister Adyen hat 2018 dank eines stark gestiegenen Abwicklungsvolumens deutlich mehr umgesetzt und operativ verdient. Der Erlös sei im vergangenen Jahr um 60 Prozent auf 349 Millionen Euro gestiegen, wie der Wirecard-Konkurrent am Mittwoch in Amsterdam mitteilte. Damit übertraf der im Juni vergangenen Jahres an die Börse gegangene Konzern die Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei um 83 Prozent auf 182 Millionen Euro geklettert.

rtr/dpa-AFX/pl