Für 2013 wies die einstige Siemens -Tochter einen Fehlbetrag von 34,6 Millionen Euro aus, noch ein Drittel mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz schrumpfte um gut ein Zehntel auf 371 Millionen Euro. Ein Großteil des Verlustzuwachses geht auf die Mehrheitsübernahme durch den Investor Goldin zurück, wodurch die Steuerlast der Münchner angeschwollen sei. Gigaset leidet außerdem seit längerem unter der schwindenden Nachfrage nach Schnurlostelefonen auf seinem Hauptmarkt Europa.

Nach dem Mehrheitserwerb durch Goldin setzt Vorstandschef Charles Fränkl auf die neuen Tablet-PCs und Smartphones, die der chinesische Partner unter dem Label Gigaset im fernen Osten produzieren lässt. Mittelfristig sollen Haustechnik und Mehrwertdienste den immer geringeren Umsatz mit Telefonen ersetzen. "Wir machen uns nichts vor, was den Schnurlos-Markt angeht", sagte Finanzvorstand Alexander Blum. Nach der Neuorientierung soll Gigaset ab 2015 profitabel wachsen, kündigte Fränkl an.

Unterdessen geht der Umbau der im vergangenen Jahr nur knapp dem Kollaps entgangenen Gigaset weiter. Nach den Einschnitten im vergangenen Jahr plant Blum ein neues Sparprogramm, das die Kosten um gut 17 Millionen Euro bis September drücken soll. Vor allem die Kosten für die Vermarktung sollen sinken. Ein weiterer Personalabbau sei indes nicht geplant, auch an seinem Werk in Bocholt halte Gigaset fest.

Künftig dürften die Chinesen wohl noch mehr bei den Münchnern zu sagen haben. "Wir werden nochmal über Kapitalmaßnahmen nachdenken müssen. Die Frage ist dann, wer die zeichnet", sagte der Vorstandschef. "Goldin bietet sich da als Backstop-Investor an." Dessen Besitzer Sutong Pan hatte Gigaset mit einer Kapitalspritze von knapp 50 Millionen Euro gerettet und hält nun gut die Hälfte der Anteile. Gegen den Einstieg hatte sich der Fonds Mantra vehement gewehrt, die Franzosen hielten als Minderheitsaktionär das Angebot aus dem Fernen Osten für zu niedrig.

Reuters